Deckenventilatoren mit Lampen, Pflanzen, Bast-Sessel, Ledersitzbänke, eine offene Grillstation, eine Bar sowie Separee mit geblümter Tapete: Das 1000 Grad gegenüber der Schaubühne hat etwas Vornehmliches mit den Kellnern mit Krawatte und Weste und könnte durchaus die Szenerie in einem Detektiv-Film in Saigon sein.
Von Thailand bis nach Korea
Der Raum ist weitläufig mit bodentiefen Fenstern – so kannst du einen Blick auf den Ku‘damm und seine geschäftigen Passanten werfen. Viel zu sehen gibt es aber auch auf der Speisekarte mit den panasiatischen Gerichten. Wie uns Geschäftsführer Thai erzählt, liegt der Fokus auf thailändischem Essen, aber auch Korea und Japan finden sich insbesondere in den Saucen wieder. Neben aktuellen Lunch-Angeboten, die mit kleinem Salat oder Suppe als Vorspeise serviert werden (ab 9,50 Euro), findest du hier Small Bites zum Teilen. Darunter Leckereien vom Grill wie gebeizte Rippchen oder Garnelen mit Chili-Mayo. Wer sich bei den 13-Gerichten (zwischen 5,50 und 11,50 Euro) nicht so recht entscheiden kann, dem seien die Sechs Zwerge ans Herz gelegt – ein Mix nach Auswahl des Küchenchefs.
Wir bestellen einen frischen Blattsalat mit Sesam-Vinaigrette, Avocado, Enoki-Pilzen und Pomelo. Die Kombination aus fruchtig und salzig ist aufs Tüpfelchen auf dem i ausbalanciert, alle Zutaten schmecken frisch und sind reif, das ist leider nicht immer der Fall bei solchen Kombis. Die Karte hat viele dieser Variationen, ob nun Ente mit Ananas oder Lammkaree mit Pflaumen-Maroni. Besonders ist das Gericht: Coco on Fire, das uns Thai auch ans Herz legt. Hier wird eine komplette Kokosnuss serviert, die flambiert wurde. Darin befindet sich ein rotes Curry mit Hähnchen, Gemüse und Thai-Basilikum. Wir lassen den Grill nochmal für uns arbeiten und probieren den Lachs, der auf einem Bananenblatt serviert wird. Dazu gibt es Kimchi, das noch nicht so lange fermentiert wurde und deshalb noch sehr knackig ist, sowie frisch geriebenen Meerrettich nebst süßer Teriyaki-Sauce für den Fisch. Das ist sicherlich kein neues Geschmackserlebnis, aber es mundet trotzdem richtig gut. Gegen den Durst probieren wir etwas von den hausgemachten Drinks. Und zwar den heißen Immune Boost Tee, der neben Ingwer und Orangen auch Zimt enthält (alle 5 Euro).
Der Grill kommt aus Japan
Der eingebaute, handgefertigte Robata-Grill aus Japan ist übrigens der Namensgeber für das Restaurant. Denn der Grill kann bis zu 1000 Grad heiß werden, erzählt uns Thai. Das Restaurant wird von vier Freunden geführt, darunter auch die Betreiber des Good Time am Hausvogteiplatz und des Bao am Hindenburgdamm. Dave, einer der vier Eigentümer, erzählt uns, dass das 1000 Grad mehrere Monate geschlossen war, um die Innenräume von einem Architekten zu gestalten. „Wir wollten etwas Neues, aber nicht zu Modernes. Die Rattan-Stühle zum Beispiel sollen den Gästen das Gefühl geben als wären sie draußen im Grünen“, so Dave. Auf den Tisch kommt ihm zufolge nur, „was wir auch gerne essen. Deshalb wollen wir uns auch nicht nur auf eine asiatische Küche festlegen.“ Laut Dave hat das 1000 Grad schon ein paar Stamm-Gäste aus der Nachbarschaft – die vielfältige Karte und der zuvorkommende Service laden definitiv dazu ein, die Tour auf dem Ku’damm hierhin zu verlängern.