Seit fast neun Jahren ist im Nachbarschaftshaus Orangerie Platz für vielfältige Aktivitäten der Nachbarschaftsarbeit und der Selbsthilfe. Hier hat der gemeinnützige Verein Kiezspinne genauso seinen Sitz wie der Selbsthilfetreff Synapse. Letzterer ist seit 1994 für die Lichtenberger da. Synapse zählt rund 300 Nutzer in der Woche, die sich beraten lassen, in Selbsthilfegruppen zusammenkommen, die Gesundheit unterstützende Bewegungsangebote oder Fachveranstaltungen besuchen.
„Unser Nachbarschaftshaus ist schon so etwas wie ein Kleinod für die Menschen, die hier leben. Besonders ältere, gesundheitlich eingeschränkte Menschen und junge Familien mit Kindern, die nicht mal schnell in die Stadt kommen, um z.B. ins Theater oder Konzert zu gehen, schätzen die Wohnortnähe“, erklärt Dagmar Buresch, die Leiterin des Selbsthilfetreffs Synapse. „Wir bieten in unserem Haus ein buntes Programm – Lesungen, Konzerte, Sportgruppen, Gemeinschaftsgarten, Mittagessen. Es gibt Beratungen der Verbraucherzentrale, eine Sozialberatung, eine Rechtsberatung, eine Familienservicestelle oder die Pflegeberatung.“ In den Selbsthilfetreff kommen vor allem Menschen mit unterschiedlichsten Krankheitsbildern oder Problemen. Ob Osteoporose, Brustkrebs, Diabetes, Parkinson, Depressionen, Angst- oder Zwangserkrankungen – seit bereits 20 Jahren finden Erkrankte in der Synapse Unterstützung.
Hilfe zur Selbsthilfe
Das Angebot wird von den Bewohnern im Kiez Frankfurter Allee Süd und darüber hinaus gern angenommen. „Vor rund 40 Jahren sind die meisten Häuser hier im Kiez entstanden und damals sind junge Familien eingezogen“, erklärt Buresch. „Dementsprechend leben noch viele Ältere im Kiez. Nach und nach ziehen aber auch immer mehr junge Menschen hierher. Und viele Migranten, insbesondere Russischsprachige, leben im Kiez. Eigentlich ist das eine schöne Wohngegend, die Leute sind zufrieden. Es ist sehr ruhig, die Verkehrsanbindung ist gut, die Rummelsburger Bucht ist nah. Nur eine Buslinie, die durch das Viertel fährt, wäre für behinderte und gesundheitlich eingeschränkte Nutzer wünschenswert.“
In die Synapse kommen aber nicht nur Menschen aus dem Kiez, auch aus anderen Bezirken finden Leute den Weg in die Schulze-Boysen-Straße. In Lichtenberg gibt es zudem eine weitere Selbsthilfe-Anlaufstelle in Alt-Hohenschönhausen.