48 Stunden Neukölln

Rette sich, wer Kunst!

Am Wochenende steht Neukölln wieder Kopf: hunderte Künstler aller Genres versuchen in diesem Jahr nicht weniger als die Welt zu retten.
Am Wochenende steht Neukölln wieder Kopf: hunderte Künstler aller Genres versuchen in diesem Jahr nicht weniger als die Welt zu retten.
Nord-Neukölln - An diesem Wochenende ist es wieder soweit: 48 Stunden lang mausert sich der Bezirk zum Kunstpflaster schlechthin. Mindestens genauso lange würde es dauern, alle geplanten Programmpunkte runterzurattern. Wie ihr euch auf dem Kulturevent orientiert, was sehenswert ist und worum es eigentlich geht, verraten wir hier.

Zu 48 Stunden Neukölln müssen wir wohl nicht mehr viel sagen. Seit mittlerweile 16 Jahren gibt es Berlins größtes freies Kunstfestival. Jedes Jahr aufs Neue setzen sich dort Künstler mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinander. Faktenfreunde, Geschichtenliebhaber und Hintergrunderforscher sollten in unsere früheren Artikel oder auf die Homepage zum Festival klicken. An dieser Stelle haben wir zentrale Anlaufstellen und Highlights für dich herausgepickt. Falls du vor lauter Kunst gar nicht weißt, wo du anfangen sollst.

350 Projekte an 220 Orten

In diesem Jahr lautet das Thema zum Festival „S.O.S. – Kunst rettet die Welt“. Welche Rolle spielt Kunst in der Gesellschaft und was machen gesellschaftliche Ansprüche mit Kunstschaffenden? Der Frage gehen 350 Projekte an etwa 220 Orten nach. Am Rande öffnen außerdem 90 Ateliers und Galerien ihre Türen. Wenn du mal nicht weiter weißt, kannst du immer wieder auf den Dreh- und Angelpunkt des Ganzen zurückkommen: die Karl-Marx-Straße. Vielleicht siehst du dabei auch, wie Lea Barletti und Werner Waas auf der baustellengeplagten Strecke Gedichte präsentieren.

Infopunkte, Festivalpläne und Programmhefte findest du in der Passage, in der WerkStadt im Körnerkiez, im Café Ole und auf dem Richardplatz im Dienstleistungszentrum Kunst. Das Hauptquartier der Veranstaltung sind allerdings auch in diesem Jahr die Neukölln Arcaden. Im Obergeschoss findest du die zentrale Festivalausstellung, die in diesem Jahr erstmals mit einem eigenen Bereich für Performances aufwartet. Auf den Parkdecks 5 und 6 sorgt außerdem der Klunkerkranich für Aktionen.

Straße, Kinder, Umtata

Vor der Tür fühlen sich die Jungs von Peachbeach besonders wohl, die Berlinern schon von bunt angemalten Häuserwänden bekannt sein dürften. In der Richardstraße kannst du dabei zusehen, wie sie die Rixbox verschönern. Auf dem Alfred-Scholz-Platz macht Frank Bölters mit einem riesigen Papierschiff auf die Situation Geflüchteter aufmerksam. Dem gleichen Thema widmet sich auch ein überdimensionales Boot von Hardmut Bittiger auf dem Tempelhofer Feld.

Außerdem gibt es Fotografien, Lesungen, Filme, Theater und für alle Unselbstständigen sogar Führungen vorbei an spannenden Projekten oder durch die anliegenden Kieze. Zum zweiten Mal ist das „Junge Kunst NK“ Teil des Festivals, auf dem Kinder und Jugendliche sich unter dem Motto „meer sehen“ künstlerisch entfalten. Und auch die Fahrten an Bord der Spreeprinzessin dürfen in diesem Jahr nicht fehlen, die für zwei Euro stündlich an der Wildenbruchbrücke ablegt. Auf dem Musikschiff unterhalten euch sechs Bands aus Berlin, am Neuköllner Schifffahrtskanal sind weitere Open-Air-Konzerte geplant.

S.O.S.-App für die Gemeinschaft

Seine Schwerpunkte für den Festivalbesuch muss bei diesem Programmhaufen jeder selbst bestimmen. Etwas für alle gibt es dennoch: eine App zum Zeichensetzen. Mit ihr kannst du sehen, wo während des Festivals um genau 22:22 Uhr ein Morse-S.O.S. abgegeben wird – ob mit der Tröte, Taschenlampe oder eben dem Handy.

Das Kunstfestival 48 Stunden Neukölln findet in diesem Jahr vom 26. bis zum 28. Juni statt und wird am 26. Juni um 19 Uhr im ersten Obergeschoss der Neukölln Arcaden von Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey eröffnet. Das Junge Kunst NK beginnt am selben Tag schon um 11 Uhr. Alle Infos, Veranstaltungsorte und Programmpunkte findest du auf der Homepage zum Kulturevent.

Neukölln-Arcaden, Karl-Marx-Str. 66, 12043 Berlin

Telefon 030 6273973

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Montag bis Samstag von 10 bis 21 Uhr

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