Er findet, Berlin sei eine Stadt „für Menschen aller Nationen“ mit „familienfreundlichen Parks ohne Alkohol und Drogen“ und der Alexanderplatz könne sich vom Times Square eine Scheibe abschneiden. Mag sein. Liegt auch im Auge des Betrachters. QIEZ-Redakteurin Maria führt fünf Punkte auf, in denen NYC gegen Berlin definitiv abstinkt.
1. beim U-Bahnfahren
Und damit möchte ich Sven Kohlmeier auch in einem Punkt widersprechen. Er findet die Drehkreuze in der „Metro“ vorbildlich. Nur gibt es Zugangsbeschränkungen zu den Öffentlichen auch in Städten wie Paris, London oder Moskau. Berlin ist da tatsächlich die Ausnahme und animiert (zu) viele zum Schwarzfahren. Nichtsdestotrotz kann man sich wenigstens auf die BVG verlassen (die S-Bahn gehört ja nicht dazu 😉 In New York hätte ich beim letzten Mal fast den Flieger verpasst, weil die Subway über eine Stunde(!!!) auf sich warten ließ. Der Bahnsteig wurde immer voller, es gab keine Durchsagen geschweige denn Anzeigen und trotzdem warteten die New Yorker seelenruhig auf den Zug. Als ich einen Jungen fragte, ob er wisse, was los sei, kam zum Achselzucken nur ein „Schedules…“ als Antwort.
2. bei der Müllfrage
So cool und schick man Manhattan vielleicht wegen Sex and the City abgespeichert hat, ist die Stadt nicht. Regelmäßig sammeln sich gigantische Müllberge an Straßenrändern, die vor allem im Sommer unschön in die Nase gehen. Einzig beim Thema Hundehäufchen haben die Amis die Nase vorn. Wirklich jeder Doggy-Überrest kommt beim New Yorker in die Bag.
3. bei der Lautstärke
„The City that never sleeps“. Wie auch? Der Klangteppich gerade in Manhattan schreit nach Ohropax. Ständig heulen die Sirenen der Kranken- und Einsatzwagen auf. Überall spielt Musik oder jemand fragt lautstark „How are you today?“. Und im heißen, stickigen Sommer kommt das Summen der Millionen Klimaanlagen dazu. Zurück in Berlin klang das bisschen Gehupe und Gepöbel fast wie Musik in meinen Ohren.
4. + 5. beim Platz und seinem Preis
Und warum ist es so fürchterlich laut? Weil acht Millionen Menschen auf kleinstem Raum aufeinandertreffen. Auch bei uns steigen die Mieten. Aber wir sind noch weit weg von Durchschnittswerten um die 3500 Euro pro Monat. Und für die bekommt dann auch niemand die luxussanierte Altbauwohnung mit Wannenbad und Balkon. Ein zweiter Posten, der viel Geld schluckt ist das Essen. Beim vielen Arbeiten fürs schöne Geld entscheiden sich die New Yorker in der Regel für Take-away oder Restaurant. Das geht natürlich auch beim gemeinen Touristen ins Geld, der bei der Urlaubsplanung auf jeden Fall auf Hotelbewertungen hören sollte, wenn es um die „Größe“ der Zimmer geht. Und ist am Ende vielleicht so abgeschreckt, dass er am liebsten zuhause bleibt.
Kohlmeiers „Was Berlin von New York lernen kann“-Serie erschien diesen Sommer auf seinem Blog.