Konzertreview

Adel rockte die ausverkaufte O2 World

Hingucker des Abends: Adels Schwarzlicht-Leucht-Schuhe.
Hingucker des Abends: Adels Schwarzlicht-Leucht-Schuhe.
O2-Platz - Eine Yoga-Übung für alle, Sternstunden und ganz viel Pathos – Adel Tawil war bei seinem Konzert in der O2 World merklich stolz darauf, seine Heimatstadt Berlin zu beglücken.

Sie eröffnete am Flügel mit dem Song „Dunkelheit“ das Konzert: Adel Tawils Ehefrau Jasmin, die er als „meine bezaubernde Frau, mein Stern“, vorstellte. Ja, an Leidenschaft und Emotionalität hat es die folgenden eineinhalb Stunden lang wahrlich nicht gemangelt. Den Song hatten die beiden aber auch gemeinsam geschrieben. Als sich der Vorhang hob, war der ja eher kleine Sänger hoch oben auf einem Bühnenpodest zu sehen – und es folgte ein echter Gänsehaut-Moment: Tawil war sofort anzusehen, wie hin und weg er von der ausverkauften O2 World war. Schließlich ist Berlin Tawils Heimatstadt, was er mit mindestens zehn „Berlin“-Ausrufen den gesamten Abend über zum Ausdruck brachte. Und dafür liebte das Publikum ihn. Eine gehörige Portion Lokalpatriotismus natürlich inklusive.

Die erste Stunde plätscherte eher so dahin mit Songs von seinem Album „Lieder“, das im November 2013 veröffentlicht wurde. Dabei muss allerdings die echt coole Bühnenkulisse mit eingespielten Bewegtbildern wie Karten (zum Song „Kartenhaus“) oder einem Elektrokardiogramm (EKG) beim Lied „Herzschrittmacher“ erwähnt werden. So richtig Stimmung wollte jedoch nicht aufkommen, das Publikum war eher auf Kuschelkurs. Lichtquellen wie Handys, Neonstäbe und Feuerzeuge taten ihr übriges.

Dass Tawil es aber auch richtig krachen lassen kann, wurde klar, als der US-amerikanische Gastsänger Matisyahu mit ihm den gemeinsamen Song „Zuhause“ performte. Und als die Bob Marley-artige Stimme zu „No Woman, No Cry“ ansetzte, kochte die ausverkaufte Halle. Weitere Highlights: der Auftritt von Humpe & Humpe, den beiden Schwestern Annette und Inga sowie natürlich die Songs „Lieder“, „Pflaster“ und die Zugabe „So soll es bleiben“, bei der das gesamte Publikum zur Yoga-Übung Baum klatschen durfte. Entlassen wurde man mit dem Hochgefühl, dass Berlin einfach geil ist.

 

„Ich gehöre nicht zu den echten Adel Tawil-Fans, finde seine Musik aber ganz angenehm so zum „Nebenherhören“. Und ihn als Typ finde ich auch sehr sympathisch und bodenständig. Am Konzert fand ich dieses kollektive Berlin-Gefühl einfach nur großartig – und ich bin ja noch nicht mal hier geboren …“

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