Was sie haben: Besen, Greifzangen, Mülltüten. Was sie brauchen: Heckenschneider, Rosenscheren, Hacken. Besser auch Handschuhe. Der Bötzowkiez bewaffnet sich wieder und führt seinen zweiten Feldzug gegen Unkraut und Dreck im Arnswalder Platz. Nachdem die „Saubere-Sache“-Aktion im letzten Jahr so eindrucksvoll Früchte trug – endlich waren die Ränder des Rosenbeets wiederzuerkennen, der Stierbrunnen sprudelt auch wieder und die gröbsten Vandalismusschäden sind auch bereinigt – soll es am 14. September weitergehen.
Zwischen 13:00 und 18:00 Uhr werden Freiwillige mit dem nachbarschaftlich zusammengetragenen Gerät ausgestattet und auf die Wiesen losgelassen. Der Kampf gegen die pflanzlichen und leider allzu oft auch menschlichen Vandalen kann also getrost in eine neue Runde gehen. Die Gärtnerinitiative ist willens und absolut fähig, mit ein paar zusätzlichen, beherzt anpackenden Händen, den Arni und damit das Bötzowviertel sichtbar aufzuhübschen. Es gilt, die Schauwerte des 1977 zum Denkmal erhobenen Platzes hervorzuheben, die Aufenthaltsqualität zu steigern. Für das Engagement am Samstagmittag ist nicht einmal eine Anmeldung erforderlich.
Feste Gärtnertermine für den Arni
Mit ihrer Hau-Ruck-Aktion ist es keinesfalls getan, das wissen die Inititatoren der Gärtnergruppe ganz genau – offensichtlich im Gegensatz zur Stadt. Die Gärtnerinitiative bereitet nämlich seit geraumer Zeit die Forderung an Senat und Bezirk vor, sich mehr um die desolaten Gärten und Parks der Stadt zu kümmern. Die Forderung endet damit nicht auf der kiezigen Ebene am Arnswalder Platz, sondern sieht, dass stadtübergreifend gerade die kleinen, die versteckten Parks in der öffentlich getragenen Pflege hinten abfallen, im Gegensatz zu den selbstlaufenden, touristischen Szene-Parks. Selbst ist der Mann, die Frau, das Kind, das hat der Bötzowkiez merken müssen, und hat deshalb auch einen festen Gärtnertermin für den Arni etabliert. Wer mag, trifft sich jeden dritten Samstag im Monat und lässt die Stiere wieder zur alten Imposanz kommen. Man sieht, eine pazifistische Armee wird heutzutage nicht mehr vom Staat gestellt – die mobile Pflanzenbrigade rekrutiert sich aus dem Herzen des Prenzlauer Bergs.
Tatendrang geweckt? Mehr Infos finden Sie hier.
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