QIEZ: Wie kam es zu der Idee, ein zertifiziertes Biohotel zu eröffnen?
Axel Benz: Das stand von Anfang an außer Frage. Wir wussten, dass wir uns im Nischenmarkt gut auskennen. Meine Frau hat früher Naturkosmetik vertrieben. Außerdem war das 2012 unser Alleinstellungsmerkmal. Wir wussten aber, dass Bedarf besteht. Wir sind selbst Vegetarier und stehen hinter Bio.
Und Friedrichshain war für euch Sinnbild für Bio?
Wir fanden die Lage einfach sehr attraktiv, obwohl die Ecke da noch gar nicht so gehypt war wie heute.
Worauf habt ihr beim Bauen geachtet?
Auf 100 Prozent Bio und Nachhaltigkeit. Natürlich nutzen wir Ökostrom und verwenden bei der Bettwäsche und Handtüchern nur Biobaumwolle. Aber auch da, wo man es nicht sofort sieht, haben wir bei den Materialien darauf geachtet. Im Wellnessbereich sind die Sitzkissen aus Papier. Das können die Gäste immer kaum glauben.
Wo merkt der Gast noch, dass das Almodóvar „anders“ ist?
Unser Architekt hatte den Auftrag, jedes der 60 Zimmer so zu konzipieren, dass überall die Yogamatte ausgerollt werden kann. Dafür fehlt die Minibar. Die meisten Leute greifen da eh nicht rein, weil der Inhalt extrem teuer ist. Und wir sparen Strom, der Gast hat wortwörtliche seine Ruhe.
Kostet die ihn auch mehr als gewöhnlich?
Beim Zimmerpreis kommt es auf den Tag an. Die Penthouse Suite mit Blick über Berlin ist aber zum Beispiel schon ab 130 Euro zu haben.
Für Gäste und Externe bietet ihr Essen im Bistro Bardot an. In welche Richtung geht die Küche?
Passend zum Namen konzentrieren wir uns auf spanische Tapas wie gefüllte Datteln im Tofumantel, Gazpacho oder rohköstlichen Avocado-Salat mit Leinsamcrackern. Alle Produkte sind Bio und meist sogar vegan. Vielleicht zehn Prozent unseres Angebotes ist vegetarisch.
Apropos Externe. Lohnt sich für Berlin sonst noch ein Besuch bei euch?
Ja. Jeder darf unser Rooftop Spa mit Sauna besuchen. Die Tageskarte kostet 12 Euro. Außerdem kann man bei uns ayurvedische und Aromamassagen buchen, bei denen wir selbstverständlich wieder und ausschließlich Bioprodukte verwenden.
Plant ihr mit diesem zeitgemäßen Konzept weitere Häuser?
Erstmal nicht. Wir sind immer noch dabei zu lernen, wie das geht. (lacht)