Mit den Worten „Ich begrüße Sie sehr herzlich zum möglicherweise ersten Herbstfest des Jahres“ eröffnete Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), seine Rede. Seine Zuhörer, um die 300 Fußballbegeisterte aus Berlin und Umgebung, hatten sich zuvor durch die unüberhörbare Champions-League-Hymne auf ihren vorgesehenen Platz gesetzt.
Sie lauschten den Ausführungen vom BFV-Präsident, der die vergangene Spielzeit zusammenfasste. Hierbei machte er ausdrücklich auf die Begegnung Berliner SC gegen Sparta Lichtenberg der Berlin-Liga aufmerksam, bei der sich am 19. April eine Massenschlägerei ereignete. „So etwas hat nirgends, auch nicht in unseren Fußballstadien, etwas verloren. Wir können hier nur an den Sportgeist jedes Einzelnen appellieren. Statt Videos zu machen, sollte man in diesen Situationen eher einschreiten, helfen, die Polizei rufen“, so Präsident Schultz.
Rund 3.400 Vereine auf Titeljagd
Er zeigte sich trotzdem stolz über die vergangene Spielzeit: „Berlin hat eine große Fußball-Saison hinter sich. Man erinnere sich nur an die Champions-League-Finalspiele und das Pokalfinale der Herren. Das waren fantastische Spiele, die die Stadt und ihre Bewohner so schnell nicht vergessen.“ Zudem freue er sich auf die neue Saison. In 2015/2016 kämpfen rund 3.400 Berliner Teams um Punkte und Titel.
Sie wollen das erreichen, was vielen der Anwesenden gelungen ist: eine Trophäe gewinnen. Darunter zum Beispiel die Fußballmädels der Käthe-Kollwitz-Grundschule, die den deutschen Meistertitel beim DFB-Schul-Cup der Landesmeister abräumten. Etwas verhaltener fiel der Jubel bei den Fußball-Damen vom 1. FC Lübars aus. Trotz der Zweitliga-Meisterschaft und dem damit möglichen Aufstieg in die Frauen-Fußball-Bundesliga bleibt das Team in Liga zwei, da es sich den Aufstieg finanziell nicht leisten kann. Zudem freuten sich die Mitglieder des Teams der Berliner Werkstätten mit Behinderung hörbar über den erneuten Meistertitel. Außerdem wurden Fairplay-Sieger, klassenbeste Schiedsrichter und die Meister im Betriebssport gekürt, bevor der wohl spannendste Programmpunkt startete: die Wahl der Berliner Fußballer des Jahres.
Berlins bester Fußball ausgezeichnet
Gut: Bei den Profi-Fußballern stand der Gewinner bereits seit 6. Juli fest. Sebastian Polter gewann für seine starke Spielzeit als Mittelstürmer bei Union Berlin den Titel und bedankte sich per Audiobotschaft aus dem Trainingslager der Queens Park Rangers, seit 1. Juli sein neuer Arbeitgeber. Gleich doppelten Grund zur Freude hatten die Mitglieder von Tennis Borussia Berlin. Vom amtierenden Berlin-Liga-Meister wurde Daniel Volbert zum Trainer und Mittelstürmer Michael Fuss zum Amateur-Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Berlins Amateurfußballerin der Spielzeit 2014/2015 wurde Aylin Yaren vom 1. FC Lübars.
Nach etwa 70 Minuten voller Klatschen, Grußworten und Beglückwünschungen fand der obligatorische Teil sein Ende. Zum Abschluss wurde nochmals auf die European Maccabi Games 2015 verwiesen, die Ende des Monats in Berlin stattfinden. Sie möchte der BFV so gut begleiten und unterstützen, wie das nur möglich ist. Außerdem feiert der Berliner Fußball-Verband am 14. November seine 25-jährige Wiedervereinigung und lädt herzlich dazu ein. Abschließend eröffnete Moderator Karsten Holland das Büffet. Hier ließen es sich Berlins erfolgreichste Fußballer und Gäste schmecken und den Abend des „inoffiziellen Herbstfestes“ ausklingen.