Es gibt viele Menschen, die ihre Ferien lieber im Wohnwagen verbringen, statt im Hotel. Tagesspiegel-Redakteur Andreas Austilat ist einer von ihnen. Mit seiner Leidenschaft für das mobile Urlaubsvergnügen war er auch gestern Abend nicht allein. Etwa die Hälfte der Zuhörer, die zu seiner Lesung an den Askanischen Platz gekommen waren, gehörte zur Gruppe der Wohnwagen-Besitzer. Und den meisten von ihnen dürften die Geschichten und Anekdoten, die Austilat aus seinem neuen Buch „Hotel kann jeder“ vorlas, bekannt vorgekommen sein. Die Stimmung war ausgelassen, es wurde viel gelacht.
Austilat hatte für sein Publikum natürlich auch einige Tipps zum Thema Campen parat: Keinen Platz am Strand buchen. Sanitäranlagen und Müllplätze meiden. Er selbst legt sehr viel Wert auf eine ausgiebige Vorab-Inspektion des Ortes, an dem sein Wohnwagen einmal stehen soll.
Besonders schön sind Lesungen auch immer deshalb, weil man die Protagonisten live und in Farbe erleben darf. Austilat setzte noch eins oben drauf und fuhr mit seinem siebeneinhalb Meter langen Wohnwagen vor, der in der Pause auch ausgiebig betrachtet werden durfte. Dazu reichten die literarischen Köche von eßkultur ein Zwei-Gang-Camping-Menü (Brandenburger Wildwurst mit Backkartoffeln) und Gitarrist Alexej Wagner spielte mediterrane Melodien und Hits, wie sie auf Campingplätzen beliebt sind. Ein kurzweiliger Abend, der Lust auf den nächsten Campingurlaub machte.