Die Bezeichnung „Brücke“ ist allerdings etwas irreführend: Vielmehr handelt es sich bei der neuen Konstruktion um ein starkes Tau, das an beiden Fahrbahnseiten des Müggelseedamms an jeweils einem Baum befestigt wird. Über dieses Seil sollen künftig alle Eichörnchen aus der näheren Umgebung unbeschadet die stark befahrene Straße überqueren können. Bisher kamen vor allem im Frühjahr und Herbst, wenn die Tiere emsig mit der Partner- bzw. der Futtersuche beschäftigt sind, viele Köpenicker Eichhörnchen in diesem Teil des Bezirks unter die Räder.
Dies soll sich durch die neue Konstruktion, die vom Verein „aktion tier“ in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Umwelt- und Naturschutzamt konzipiert wurde, ändern. Um die kleinen Nager an „ihre“ neue Brücke zu gewöhnen, werden an beiden Seilbäumen Futterkästen angebracht. Und dann ist es nur noch ein kleiner Schritt – und die Blechkarossen der Zweibeiner sind für Eichhörnchen am Müggelseedamm nur noch ein lärmendes, aber kein tödliches Übel mehr.
Die weltweit erste Eichhörnchenbrücke wurde Anfang der 60er Jahre in den USA eingerichtet. In Deutschland gibt es eine solch tierfreundliche Konstruktion bisher nur in Ostwestfalen. Doch vielleicht macht das Köpenicker Beispiel ja Schule und auch in Berlin werden an großen Straßen bald mehr sichere Übergänge für kletterfreudige Vierbeiner erbaut.
Die erste Berliner Eichhörnchenbrücke wird am 7. März zwischen 8 und 12 Uhr von einem Hochseilgartentrainer über den Müggelseedamm (auf Höhe des Müggelseedamms 307) gespannt. Zuschauer sind herzlich willkommen.