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Angeln in und um Berlin: Tipps und Top-Orte

Junge Frau sitzt auf einem Boot und angelt im Sonnenuntergang.
Man kann nicht alles haben? In Berlin schon: Naturerlebnisse mit Großstadtflair.
Angeln ist was für Rentner in gestreiften Hemden? Wie viel Freude das Angeln macht, weiß man erst, wenn man es probiert hat! Wir verraten dir, wie du ein echter Angler wirst, wo man am besten seine Angelrute auswirft und wer dir mit Rat und Tat zur Seite steht.

Angel raus und los? Das war einmal vor langer Zeit, als Berlin noch fast so etwas wie ein Fischerdorf war. Wie überall in Deutschland ist nun auch in Berlin das Angeln durch die Fischereigesetzgebung geregelt. Frischen Fisch darf also nur an Land holen, wer die Anglerprüfung erfolgreich bestanden hat. Tja, und erst im Anschluss daran kannst du einen Fischereischein beantragen. Das ist natürlich nicht alles: Du brauchst noch dazu eine Angelkarte, die nachweist, wo du angeln darfst. Die jeweilige Erlaubnis erhältst du vom Pächter des Gewässers oder dem Inhaber des Fischereirechts. Und wenn du alles zusammen hast, zahlst du außerdem bitte die obligatorische Fischereiabgabe, die beträgt für Berliner 21 Euro pro Jahr.

Auch Angeln will gelernt sein

Wenn du Lust bekommen hast, Angeln zu lernen, dann wende dich an den Verband deines Vertrauens. Mit rund 9.000 Mitgliedern und 180 Vereinen ist der DAV Landesverband Berlin die größte Anglerorganisation in unserer Region. Hier kann sich Jung und Alt fortbilden und die Anglerprüfung ablegen. Fünf Jahre älter ist der 1949 gegründete Verband Deutscher Sportfischer. Mit gleicher Sorgfalt werden auch hier künftige Angler geschult und geprüft. Ein besonderes Highlight hier ist die Abteilung Trockenangeln… Der Castingsport, bei dem man zum Beispiel eine Turnierfliege mit der Rute auf ein bestimmtes Ziel werfen muss, ist sogar für Zuschauer sehr unterhaltsam. Es gibt aber auch private Anbieter wie Ziel-Fisch oder den Forellenhof Rottstock. Bei Letzterem geht es allerdings mehr um den Spaß, bei einer Angel-Safari ein bisschen was zu erleben und zu lernen – eine Ausbildung bis zur Angelprüfung bekommst du hier nicht.

Auszug aus dem Fischereigesetz

Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie sehr echte Angler bemüht sind, ihren Sport so tier- und umweltfreundlich wie möglich auszuüben, nennen wir dir hier ein paar Grundregeln:

  • Für gefährdete Fische wie Steinbeißer, Bitterling, Moderlieschen, Zwerg-Stichling und weitere gilt ein Fangverbot. Hast du einen erwischt, setze ihn schleunigst zurück ins Wasser.
  • Von Januar bis April darfst du keine Kunstköder nutzen, die länger sind als 2 cm.
  • Quäle die Fische nicht und entscheide dich schnell, ob du ihn verzehren möchtest oder wieder frei lassen musst. Die Fänge sind unverzüglich und tierschutzgerecht zu töten oder direkt wieder ins Wasser zu lassen. Setzkescher stressen und quälen die Tiere.
  • Gefangene Fische, die kleiner sind als das zulässige Mindestmaß, müssen wieder ins Wasser zurückgesetzt werden. Die Angaben stehen auf deiner Angelkarte. Informiere dich auch sorgfältig über die Schonzeiten einzelner Fischarten.
  • Beim Anfüttern der Fische bitte nicht übertreiben. Nahrung, die nicht gefressen wird, sackt auf den Boden, fault dort und entzieht den Tieren den Sauerstoff zum Atmen.
  • Wähle einen Angelplatz, an dem du der Natur nicht schadest und verlasse ihn so sauber wie du ihn (hoffentlich) vorgefunden hast. Sämtlicher Müll ist zu entsorgen, Röhricht nicht zu betreten.

Ein von @fishingberlin geteilter Beitrag am Aug 4, 2014 um 1:07 PDT

Top 10: Angelreviere in Berlin und Brandenburg

Rummelsburger Bucht (Friedrichshain/Lichtenberg)

Aale, Barsche, Spreezander und andere Raubfische tummeln sich heute wieder in dem sanierten Gewässer der Rummelsburger Bucht. Aber leicht zu fangen, sind sie nicht. Auf diversen Blogs wird sich fleißig darüber ausgetauscht, welche Köder dich zum Erfolg führen könnten. Das weckt den sportlichen Ehrgeiz! Und selbst wenn du kein Glück hast, ist zumindest die Anreise zur Angelstelle durch die Nähe zum Bahnhof Ostkreuz einfach. Rund um die Bucht leitet dich ein Fußweg zu den urbanen Schmuckstücken, an denen du deine Rute ins Wasser werfen kannst. Die Erlaubnis dazu bekommst du vom DAV. Ideal als Feierabend-Angelspot.

Ruppiner See (Ostprignitz-Ruppin)

Wohl ergeht es dem, der ein Boot hat. Denn der schöne See macht es durch seine Schilfbewachsung den Ufer-Anglern nicht leicht, einen schönen Fleck mit Zugang zu finden. Warum der See hier trotzdem seine Berechtigung hat? Weil man sich erstens bei einem der vielen Verleiher ein Boot mieten kann und zweitens hat der See durch seine gute Wasserqualität echte Prachtstücke zu bieten. Gerade die Hechte beeindrucken durch Größe und Gewicht Laien und Profis, aber auch Barsche und Welse können sich sehen lassen. Friedfische wie Karpfen und Schleie sind hier aber auch zu angeln. Einige Angelzubehörgeschäfte in Neuruppin wie die dort ansässige Niederlassung von Angeljoe halten Angelkarten bereit.

Werbellinsee

Der eisige See erfreut sich bei Badern und Motorbootfahrern großer Beliebtheit. Den Anglern mit Erfolgsansprüchen empfehlen wir daher lieber den Herbst zu nutzen. Dann zeigt sich das wunderschöne Gewässer tiefenentspannt und offen für Angelfreunde. Welse, Aale, Barsche und die Kleine Maräne präsentieren sich durchaus fangbereit. Das Gerücht, die Südhälfte sei ergiebiger, stimmt nicht. Es hängt viel von der Stärke und Richtung des Windes ab. Wer es genau wissen will, holt sich Insider-Infos in der Fischerei Werbellinsee. Dort gibt es auch eine Angelkarte. Falls du nur Friedfische angeln möchtest, brauchst du (wie in ganz Brandenburg) keine Karte, aber vielleicht ein Boot vom Bootsverleih. Auch dort ist die Wahrscheinlichkeit groß, auf Tippgeber zu treffen.

Nordhafen (Mitte)

Genau dort, wo die Panke in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal mündet, bekommt man im Frühjahr gut Barsche an den Haken. Im Winter erweist sich der Hafenbereich dann eher als Zander-Paradies. Weißfische sind immer ausreichend an den Steinmauern zu finden. Obwohl der Nordhafen gut zu erreichen ist und sogar zahlreiche Parkmöglichkeiten vorhanden sind, ist es hier nicht überlaufen. Jeder willige Stadtangler hat bisher einen Platz gefunden. Verwaltet wird das Gewässer vom DAV.

Beetzsee (Brandenburg)

Auf dem Beetzsee bei Brandenburg geht es ruhig zu, zumindest wenn man über die Hobbypaddler, die Ruderer, die wenigen Motorboote, die jährlichen Kanu-Regatten und die Badenden hinwegsieht. Die große Schifffahrt hält sich jedenfalls hier zurück. Der See, der im Naturpark Westhavelland beheimatet ist, hat eine Länge von 22 Kilometern und eine Tiefe von bis zu neun Metern vorzuweisen. Die vier Becken des Sees bieten unterschiedliche Uferlandschaften, von Mooren über kleine Felder und Wäldchen ist alles dabei. Angelkarten erhältst du über die Fischereischutzgenossenschaft „Havel“ Brandenburg e.G. Im Frühjahr 2018 fand hier die mit Angelweltmeistern und Promis gut bestückte Fishing Master Show statt. Berühmt wurde schon vor vielen Jahren der Angler Fritze Bollmann: Der Barbier, der in diesem See der Legende nach beim Angeln ertrunken ist, wurde von Petrus wieder auf die Erde zurückgeschickt, weil er nicht nur beim Angeln ungeschickt gewesen sei, sondern auch am Barte des Schutzpatrons…

Ein Beitrag geteilt von ben.dyk (@ben.dyk) am Mai 26, 2017 um 12:16 PDT 

Müggelsee (Köpenick)

Auch am größten Berliner See fühlen sich Angler rundum wohl, was auch an den Fischen liegt, die sehr gern anbeißen. Ob am Ufer oder vom Boot aus: Zander, Rapfen, Karpfen, Barsch und viele Weißfische lassen sich rasch aus dem bis zu acht Meter tiefen Gewässer ziehen. Auf der 7,4 Quadratkilometer großen Fläche kann man der Angelkonkurrenz auch bestens ausweichen. Wer sein Glück versuchen möchte, kann sich bei der Köpenicker Fischervereinigung die Angelkarte und ein freundliches Petri-Heil abholen.

Spree-Ufer

Wer keine Berührungsängste mit Touristen und anderen Anglern hat, der ist an der Jannowitzbrücke oder am Kupfergraben gut aufgehoben. Das Street-Fishing ist ein kleines Privatevent und wird meist zu zweit mit kühlen Getränken begangen. Gefangen werden kann mit Geduld Hecht, Aaal, Plötze und natürlich Zander. Wenn man hier doch mal leer ausgeht, hat man wegen der Schaulustigen wenigstens einen gesprächsreichen Tag hinter sich. Aber selbst Hipster sollten sich eine Angelerlaubnis beim DAV holen.

Teltowkanal (Kleinmachnow)

Die einen sagen top, die anderen hopp… so ganz einig ist sich die Community nicht, ob die Kleinmachnower Schleuse nun ein Angel-Hotspot ist oder nicht. Wir sagen: doch! Denn allein die historische Schleuse ist jeden Ausflug wert. Gefangen wurden hier schon Zander, Barsche und Welse. Auch jede Menge Friedfische werden durch das sauerstoffreiche Wasser angezogen. Die Angelkarte gibt es beim Landesanglerverband Brandenburg e.V. Und auch wenn es länger dauert bis zum ersten Biss: Glück ist, was man daraus macht.

Schlachtensee (Zehlendorf)

Trotz des regen Schwimmbetriebs: Im Badeparadies Schlachtensee fühlen sich viele Fische wohl. Welse, Barsche und Hechte gehören zu den häufigsten Beißern. Weil viele Uferbereiche des Sees nicht zugänglich sind , andere genau deswegen sehr beliebt und belebt, eignet sich der See vor allem zum Bootsfischen. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, sollte auf schlechtes Wetter warten oder die Nacht: Da kehrt Ruhe ein am See. Die Erlaubnis bekommst du beim beim Angelverein Wels e.V.

Wuhlesee (Marzahn-Hellersdorf)

Wer Lust hat auf Schlei und Karpfen, der kann es sich am Wuhlesee bequem machen. Die Idylle mitten im Großstadtdschungel macht den kleinen See allein schon zum Angelparadies. Nur wenige Schilfstellen lassen ausreichend Platz für Ufer-Angler, die es sich mit Campingstühlen bequem machen. Während du also verträumt auf den stillen See blickst, beißt nebenbei der eine oder andere Fried- und Weißfisch und so mancher Petri-Jünger prahlt im Netz mit gefangenen Hechten und Barschen. Die Angelkarte besorgst du dir beim DAV.

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