Den Kaiserschmarrn kann Anna Julia Kapfelsperger im österreichischen Restaurant Sissi sehr empfehlen, für sie soll’s diesmal trotzdem lieber ein Salat mit Pilzen sein – aber bitte ohne Fleischeinlage. Die Schauspielerin ernährt sich seit 15 Jahren vegetarisch. Mittlerweile lebt ja gefühlt schon die Hälfte der Berliner Promi-Welt vegan. „Das wäre mir zu krass! Ich nasche unglaublich gern und liebe Käse“, betont Kapfelsperger. „Alle Dinge, die so extrem werden, finde ich immer schwierig; wie auch den Körperkult, der in Los Angeles – diese Stadt liebe ich übrigens! – betrieben wird.“
Als Landei von Charlottenburg über Köln nach Schöneberg
Ihre Gegend rund um die Goltzstraße hat sie mittlerweile sehr liebgewonnen. „Es gibt so viele nette Cafés und kleine Lädchen, um individuelle Sachen zu entdecken“, findet sie. Die Wahl-Berlinerin mag auch den Markt auf dem Winterfeldtplatz, das Kino Odeon, um Filme in Originalfassung anzuschauen, oder etwa den Buchladen in der Maaßenstraße zum Stöbern. Für Besucher empfiehlt sie erstmal eine Tour mit dem Rad durch die Stadt. „So kriegt man einen guten Überblick – und nicht mit der U-Bahn wie ein Erdmännchen immer nur irgendwo auftauchend“, findet Kapfelsperger, die 2011 auch im Film „Kokowääh“ zu sehen war. Zu ihren Lieblingsorten zählen fernab ihres Kiezes die schöne Strandbar am Badeschiff, der Zoo Palast – „den Bibliotheks-Kinosaal muss man gesehen haben!“ – , das Liquidrom oder das Kreuzberger Restaurantschiff Van Loon zum Frühstücken. „Außerdem gehe ich gern tanzen, nicht in die Großraumdisco, eher in schöne Clubs“, verrät sie. „Ich habe zehn Jahre lang Flamenco getanzt. Ich mochte zum Beispiel die Engtanz-Partys im Picknick ganz gern.“ Und einen guten Tipp für eine Bar zum gepflegten Cocktailtrinken in ihrem Kiez hat sie ebenfalls parat: das Green Door.
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Südländisches Temperament
Die 28-Jährige hat auch bereits Theater gespielt, zum Beispiel im Ballhaus Ost oder in der Theaterbühne. Ihr Traum wäre es, einmal in der Volksbühne zu spielen. Sehr gerne würde sie auch einmal mit den Regisseuren Fatih Akin oder Peter Thorwarth zusammenarbeiten. Auf jeden Fall gehört Kapfelsperger zu der ehrgeizigen, sehr aktiven Sorte Mensch. „Ja, ich gehöre zu den Leuten, die joggen, um zu entspannen“, erklärt sie lachend. „Auf der Couch liegen und Nichtstun ist nichts für mich.“ Vielleicht liegt das ja auch einfach an ihrem südländischen Temperament. Gegen Hummeln im Hintern hilft nur Yoga in ihrem Neuköllner Lieblingsstudio Yogawave oder einfach ein entspannender Urlaub – wie zuletzt mit einer Freundin über Silvester auf Barbados.
Obwohl sich Kapfelsperger in Schöneberg durchaus wohl fühlt, sucht sie weiterhin nach einer Wohnung in Kreuzberg. Denn dort schätzt sie vor allem das Flair. „Ich finde es entlang des Ufers total schön, dieses Multi-Kulti mag ich schon. Was hier beengt ist, gibt’s da noch mal in größer und auch sehr durchmischt. Und es ist nach dreieinhalb Jahren auch mal Zeit für einen Tapetenwechsel“, meint sie. Klar, dass sie uns dann ihren neuen Kiez als erstes zeigt …
Kapfelsperger ist aktuell im Film „Fruchtfliegen“, bald in einer Episodenhauptrolle für „SOKO Stuttgart“ (ZDF) und Ende des Jahres im ARD-Film „Schöne Bescherung“ zu sehen.