Das Leben einer preisgekrönten Künstlerin, hier spielte es sich ab. Die Anna-Seghers-Gedenkstätte ist in den ehemaligen Wohnräumen der Familie Seghers eingerichtet, ganz in der Nähe der S-Bahn-Station Adlershof. Das authentische Museum in der Anna-Seghers-Straße, die früher Volkwohlstraße hieß, beherbergt unter anderem ein umfangreiches Bücherarchiv. Die private Bibliothek im Wohn- und Arbeitszimmer der Seghers umfasst über 9.000 Werke. Der gesamte Wohnbereich der Anna-Seghers-Gedenkstätte ist nahezu komplett im Originalzustand erhalten. Eine Ausstellung in den Räumen informiert Interessierte über das Leben und das Werk Anna Seghers, ergänzend dazu gibt es Film- und Tonaufnahmen zur Biografie der Schriftstellerin.
Netty Reiling alias Anna Seghers
Die Schriftstellerin mit dem bürgerlichen Namen Netty Reiling wurde am 19.11.1900 in Mainz geboren. Ab 1928 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym Anna Seghers. Ihre Werke behandeln hauptsächlich die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse. Sie war Mitglied der KPD und engagierte sich in der kommunistischen Arbeiterbewegung. Deshalb wurde sie nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kurzzeitig sogar von der Gestapo verhaftet. Ihre Bücher wurden verboten und verbrannt, Anna Seghers flüchtete daraufhin mit ihrem Mann über die Schweiz, Paris und New York nach Mexico-Stadt. 1942 schreibt sie im Exil ihren bekanntesten Roman „Das siebte Kreuz“.
Rückkehr aus dem Exil
Nach Kriegsende kehrte Anna Seghers mit ihrem Mann nach Deutschland zurück. Sie zogen nach Berlin. Die Werke Seghers wurden mehrfach prämiert, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis. Der Schriftstellerverband der DDR wählte Seghers zu seiner Präsidentin. Die Deutsche Akademie der Künste nominierte sie 1950 zum Gründungsmitglied. Die Schriftstellerin lebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1983 in der Wohnung in der Volkwohlstraße, der heutigen Anna-Seghers-Gedenkstätte.