Mackensen & Niemann (Wedding)
Kommt man die schmale Straße entlang, kann man die diskrete Fassade fast übersehen. Dahinter verbirgt sich aber ein Antiquariat, wie man es sich vorstellt. In drei Räumen türmen sich die Regale. Es herrscht eine gewisse sympathische Unordnung, auch auf dem Boden stapeln sich die Bände. Das sehr sorgfältig ausgewählte Sortiment reicht von guter Belletristik bis Kunstband, von Biografie bis Lyrik. Im hinteren Raum kann man ungestört blättern und sich wunderbar von der Welt vergessen fühlen. Die Preise sind für ein Antiquariat eher gehoben, aber immer noch günstiger als Neupreise.
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Büchertisch (Kreuzberg)
Anfangs holte Gründerin Ana Lichtwer die Bücher noch mit dem Fahrrad ab, wenn sie hörte, dass jemand welche loswerden wollte. Inzwischen ist der Berliner Büchertisch mit einem Lager von etwa 60.000 Büchern wohl eines der größten Projekte für Second-Hand-Bücher in Berlin. Der bekannte Laden am Mehringdamm musste leider schließen, da das Gebäude von einem Investor übernommen wird. Aber der Laden an der Gneisenaustraße bleibt: eine grasgrün gestrichene Oase, mit einer großen Bandbreite von Belletristik bis Krimi und Kinderbuch. Englische Literatur ist ebenfalls im Sortiment. Auch dieses Antiquariat beruht auf Spenden, von denen ein Teil an Schul- und Gefängnisbibliotheken verschenkt wird. Die bislang drei Geschäfte – ein weiteres befindet sich in der Wühlischstraße in Friedrichshain – dienen der Finanzierung des Projekts, das auch Arbeitsplätze für Obdachlose schafft.
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Handbestand (Mitte)
Der Platz ist nicht groß, aber er wird hier auf umso originellere Weise genutzt. Man kann hier in einem Sortiment aus schöner Literatur, Kunstbänden und wissenschaftlichen Büchern stöbern, das nicht groß aber mit viel Geschmack ausgewählt ist. Dazu sitzt man in tiefen Sesseln oder auf dunklen Kaffeehausstühlen und schlürft die speziellsten italienischen und österreichischen Kaffeevariationen. Die Einrichtung punktet ganz schlicht, von der schwarzen Pendeluhr bis zu den großen Bistrottischen. Wenn man hungrig wird, gibt es auch hausgemachten Kuchen und Brotzeit. Wer süchtig ist nach Kaffee und guter Literatur wird es hier lieben.
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RAUM B (Neukölln)
Dieses kleine Antiquariat und Café ist spezialisiert auf englische und französische Bücher. Gegründet wurde es 2013 von zwei Französinnen, die feststellten, dass es nicht einfach war, in Berlin an französische Bücher zu kommen. Kurzerhand entschlossen sie sich, selbst einen Laden aufzumachen, in dem sie vor allem gebrauchte Bücher verkaufen. Neben Belletristik sind die Spezialität dieses Ladens Comics, auch hier sind viele französische zu finden. Außerdem gibt es auch Kinderbücher. Es finden auch Veranstaltungen statt, darunter Lesungen auf Englisch, Französisch und Deutsch.
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Morgenstern (Steglitz)
Auch das Morgenstern ist ein stilvoll eingerichtetes Antiquariat mit integriertem Café. Das Sortiment ist gemischt, es reicht von Belletristik und wissenschaftlicher Literatur bis zu Kochbüchern und Ratgebern. Man kann hier in bequemen Ledersesseln versinken, unter hohen Stuckdecken bei leisem Jazz Kaffee trinken und hausgemachte Schokotorte essen. In den hinteren schmalen Räumen mit steilen Bücherregalen kommen dagegen urtümliche Antiquariatsgefühle auf. Besonders überzeugt der Laden, weil es sich um ein integratives Projekt für Menschen mit Behinderung handelt. Die Bücher stammen aus Spenden, und sind mit überwiegend 2 bis 4 Euro wirklich sehr günstig.
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Langer Blomqvist (Mitte)
Wer neue Bücher zu einem günstigen Preis sucht, der sollte am besten hierher kommen. Das Langer Blomqvist ist ein „modernes Antiquariat“, in dem also keine gebrauchten Bücher verkauft werden, sondern Mängelexemplare zum halben Preis. Dabei kann man in vollen Kisten anspruchsvoller Belletristik uferlos stöbern, aber mit etwas Glück auch die letzte Neuerscheinung finden. Außerdem gibt es Kunstbände, Reiseführer, Hörbücher, Kinderbücher, klassische Musik und Jazz.
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Anti-quariat (Kreuzberg)
Der Name lässt schon vermuten, dass es sich nicht um irgendeinen Laden handelt. Wie auch andere Antiquariate in der Oranienstraße, ist dieses in den frühen 80er Jahren während der Hausbesetzerbewegung entstanden. Damals war es eine Infothek, in der Flugblätter und Hintergrundlektüre für die Besetzer auslagen. Udo Koch, ein Urgestein der Berliner Antiquariatsszene, arbeitet hier schon seit 35 Jahren. In dem sehr kleinen und engen aber behaglichen und zwanglosen Laden gibt es Romane und Kunstbände, aber eben auch politische Literatur. Sogar ein Regal mit den gesammelten Werken von Lenin und dessen Büste.
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Pequod Books (Neukölln)
Auch dieser Laden ist auf fremdsprachige Bücher spezialisiert, allerdings nicht nur auf die großen Sprachen. Mit Büchern auf 25 Sprachen ist das Pequod, benannt nach dem legendären Schiff, auf dem Captain Ahab in Melvilles Moby Dick mit seiner Crew über die Weltmeere irrt, ein Eldorado für polyglotte Leser. Auch der junge Gründer, Álvaro Sendra González aus Spanien, hatte Probleme, in Berlin günstig an fremdsprachige Bücher zu kommen. Ihn ärgerte aber auch, dass die fremdsprachigen Bücher in den Buchhandlungen immer in einem einzigen Regal zusammengefasst waren. In seinem Laden schafft er ihnen Platz, und erweist dabei auch kleinen Sprachen wie Norwegisch oder Hebräisch die Ehre. Außerdem legt er Wert auf literarische Qualität. Die Preise liegen zwischen 3,50 und 6 Euro.
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Café Tasso (Friedrichshain)
Von außen wirken sie sehr edel, die bordeauxroten Fenster in einem der Gebäude im Zuckerbäckerstil am Frankfurter Tor. Dieses Café und Antiquariat gehört zu demselben integrativen Projekt wie das Morgenstern in Steglitz. Das Erdgeschoss dient vor allem als Café, im Untergeschoss verbirgt sich ein Labyrinth aus Bücherregalen. Über das etwas bieder wirkende Interieur lässt sich streiten, auch das Büchersortiment wirkt zum Teil etwas abgegriffen. Lokalität und Idee sind aber super. Ein Plus: Fast jeden Abend gibt es hier Konzerte von jungen Musikern und Bands.
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Antiquariat Rauh (Prenzlauer Berg)
Mit einem einzigen Raum ist dieses Antiquariat kompakt. Dafür vereint es auf kleinstem Raum Literatur und Musik. Neben den etwa 2000 Büchern, vor allem Romane, aber auch englische Literatur und Kinderbücher, findet man hier etwa 8000 Platten, von Pop über Klassik bis Jazz. Die Preise bewegen sich bei 3 bis 5 Euro für Bücher, bei 5 bis 10 Euro für Platten. Es werden außerdem auch gebrauchte Plattenspieler verkauft.
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