Den richtig guten Thai-Imbiss, der schnell zum Stammlokal avanciert, hat in Berlin quasi jeder um die Ecke. Umso aufregender, wenn man mal aus seinem Kiez rauskommt, um der sogenannten Fine Chinese Fusion Kitchen im Toca Rouge zu frönen. Ein Lokal, von dessen tollem Essen auch sämtliche meiner Freunde schwärmen und das immer voll zu sein scheint.
Wer sich beim Essen schwer entscheiden kann, der wählt von der großen Vorspeisen-Auswahl einfach zwei, drei der Kleinigkeiten aus. Diese tragen so witzige Namen wie „Pretty Woman“ (Kohlrabisalat mit Hähnchen an einer Fisch-Honig-Sauce), „Gongli’s Boat“ (Garnelen-Dim Sums an Koriandercreme – die allerdings eher nach Erdbeerjoghurt geschmeckt hat) oder „Green White Pool“ (Pak Choi mit chinesischem Reiskuchen) und kommen genauso kreativ und schmackhaft her, wie sie es verheißen. Einer der Klassiker bei den Hauptgerichten ist „Black Honey Girl“: würziges Rindfleisch auf Süßkartoffel mit Reis. Preislich liegt alles zwischen 3 und 11 Euro – eine Vorspeise kann man bei der Portionsgröße vorneweg tatsächlich aber ganz gut vertragen. Der Service war zuvorkommend, aber sehr neutral, nicht unbedingt eine Ausgeburt an Freundlichkeit – aber das haben wir von einem Szene-Laden auch nicht anders erwartet.
Unbedingt mal angucken: die Unisex-Toilette, auf der für Disco-Feeling gesorgt ist.
„Mein Fazit: Also mein Lieblingsladen wird das Toca Rouge wohl eher nicht, obwohl das Essen schon gut war – und echt mal was anderes. In Sachen Kreativität durchaus weit vorn!“