Freizeit-Tipp

Stadtpark Steglitz: Die Perle liegt gleich nebenan

Teich in Park, Bäume und eine Brücke im Hintergrund, zwei Enten im Vordergrund
Die fünf Teiche tragen viel zum Charme des Stadtparks bei.
Das Tempelhofer Feld oder der Tiergarten mögen die Massen anziehen, aber vergesst darüber nicht eure lokalen Grünflächen! Steglitz hat seinen Stadtpark und wer hier einmal war, kommt gerne wieder.

Ankunft Bushaltestelle Stindestraße, Kreuzung Albrechtstraße. Große Häuser, attraktive Siedlungsbauten, reger Verkehr. Doch wenige Meter weiter beginnt einer der angenehmsten Ruheorte von Steglitz. Der Stadtpark entstand im frühen 20. Jahrhundert unter der Leitung des Königlichen Gartendirektors Fritz Zahn, der aus der Gegend stammte, nach Plänen des Gartenbaudirektors Rudolf Korte. Sukzessive wurde der Park erweitert, nach Kriegsschäden wiederhergestellt und ist heute zu Recht als Gartendenkmal eingestuft.

Ein paar Schritte ins Grüne und wir sind schon ziemlich begeistert, was hier vor über 100 Jahren aus dem Sumpf gestampft wurde. Schon damals gab es an dieser Stelle alte Bäume und der Stadtpark hat bis heute vielerorts waldigen Charakter. Aber eben nicht nur. Wer von Nordosten kommt, stößt zunächst mal auf das denkmalgeschützte Gebäude des Grünflächenamts, die Blumenpracht des Schmuckbeetes und das Restaurant Rosengarten mit Terrasse. Bei unserem letzten Besuch hieß die Location noch Parkhaus und war ein inklusives Bistro-Café, in dem auch Kulturveranstaltungen stattfanden. Seit Mai sind hier neue Betreiber am Werk – mit buchstäblich naheliegendem Namen, denn der Rosengarten existiert ein paar Meter weiter wirklich.

Im Norden des Parks liegt dieses Schmuckbeet. Im Hintergrund ist das Restaurant Rosengarten zu erkennen.

Neben blühenden Rosen steht hier auch die Skulptur Erwachendes Mädchen von Josef Limburg, dahinter liegt ein Seerosenbecken. Im Musikpavillon finden im Sommer regelmäßig Konzerte statt. Gleich nebenan markiert ein Rondell mit Springbrunnen die Mitte des ursprünglichen Parks. Nach diesen Highlights steuern wir am Kleinen Stadtparkteich vorbei auf den Hügel zu, auf dem eine steinerne Sitzgruppe zur Pause einlädt. Genauso schön sitzt du aber auf der Wiese, von der man den Blick ebenfalls über die wirklich sehenswerte Parklandschaft schweifen lassen kann. Hier lässt es sich aushalten, mit Buch oder einfach so zum Ausspannen.

Doppelteich und Schiffsspielplatz

Südlich davon liegt der durch ein Brückchen getrennte „Doppelteich“, bestehend aus dem Großen Stadtpark- und dem Fontänenteich. Die dort lebenden Enten freuen sich über ein kleines Häuschen auf dem zweiten Gewässer. Überhaupt, die Teiche. Insgesamt gibt es fünf und je nachdem, woher man kommt, tauchen sie beinahe unvermittelt hinter Bäumen auf. Diese Mischung aus eher versteckten Orten und schönen weiten Ausblicken macht den besonderen Charakter des Stadtparks Steglitz aus. Anderswo mag es Schlösser oder andere unübersehbare Sehenswürdigkeiten geben, hier wird man dafür auch beim dritten, vierten Besuch noch überrascht.

Blumensträucher mit lila Blüten unter Bäumen neben einer Wiese

Blütenpracht im Stadtpark Steglitz

Wer ohne Karte oder Vorkenntnisse kommt, wird beispielsweise kaum ahnen, dass es hinter der Sedanstraße im Westen noch weitergeht. Wo früher Kleingärten waren, wurde der Park um 1930 erweitert. Besucher*innen müssen nur über die Straße gehen, um in den Westteil zu gelangen. Der bietet noch mal viel Platz zum Hinlegen auf einer großen Wiese am Goebenteich. Unmittelbar am Gewässer gibt es auch naturbelassene Bereiche, die der Artenvielfalt dienen sollen. Der Spielplatz Goebenwiese schließt sich südlich an die Wiese an. Sein Schiffs- und Piratenthema kommt bei den Kindern scheinbar gut an. Zwei weitere Spielplätze im Hauptteil des Parks machen diesen vollends zu einem Kinderparadies. Eine Minigolfanlage gibt es noch als Zugabe.

Noch ist nicht alles perfekt im Stadtpark, der seit einigen Jahren saniert wird. So wurden etwa die Teiche teilweise entschlammt, aber anscheinend nicht genug: der Große Stadtparkteich wirkte bei unserem Besuch noch oder wieder reichlich trüb. Es ist auch noch einiges zu reparieren, aber so ein öffentlicher Park und seine Nutzer*innen machen heute eben Arbeit am laufenden Band. Das ändert jedoch nichts daran, dass der Stadtpark auch für Nicht-Steglitzer einen Besuch wert ist.

Stadtpark Steglitz: Die Perle liegt gleich nebenan, Albrechtstraße 42, 12167 Berlin

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