Aus der Hektik des Alltags ausbrechen. Mal vor die Tore der Stadt fahren, um etwas auszuspannen. Es ist schwer, sich bei den vielen Angeboten im Speckgürtel und in Brandenburg auszukennen und sich zurecht zu finden. Ein besonders schöner Ort, um sich einen Nachmittag oder ein Wochenende lang zu erholen, ist das Landgut Schönwalde. Ich fahre von meiner Wohnung in Lichterfelde etwa 45 Minuten, aus dem Zentrum geht es natürlich um einiges schneller.
Seit 2007 gibt es in dem ehemaligen Schlossgut (das Ganze wurde als Rittergut 1437 erbaut!) sechs Gästezimmer, die ganz individuell eingerichtet sind. Die kleine Weltreise geht von Indien über New York bis Mexiko und Afrika. Für meine Übernachtung wähle ich das New York Zimmer. Es ist riesig, mit kleiner Küchenzeile, einem Bett mitten im Zimmer und etwas, das mein Herz wirklich höher schlagen lässt. Unter einem der vielen Fenster im Raum steht eine große Whirlpool–Wanne! Ich werfe mich sofort hinein und schaue über den großen Holzbalkon direkt auf eine Pferdekoppel. Ich fühle mich wie in der 80er Jahre Serie „Ein Colt für alle Fälle“ oder zumindest wie in „Dallas“. Fernseher gibt es auf den Zimmern nicht und das auch ganz bewusst. Abschalten. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ich doch etwas schauen möchte, kann ich das im Clubzimmer tun.
Das Anwesen ist riesig. Nach meinem ausgiebigen Bad und vor meinem gebuchten Ausritt möchte ich mich im Restaurant stärken. Die Küchenchefin Isabel Remuß kocht mit frischen Produkten aus anliegenden Höfen, einen Garten mit eigenem Anbau gibt es hinter dem Haus.
Jedes Mal wenn ich hier bin fällt es mir schwer, zu entscheiden, was ich essen möchte, weil einfach alles gut ist. Blutwurst vom Landhof mit Äpfeln und Zwiebeln, Wildbratwurst nach eigenem Rezept, Kaninchen und Huhn vom Bauern nebenan. Auch Vegetarier werden hier glücklich. Buntes Landgemüse gibt es, tolle Salate und frisches Landbrot mit verschiedenen Belägen.
Nach einem wirklich tollen Essen mit gutem und vor allem sehr freundschaftlichem Service treffe ich mich in den gepflegten Ställen mit Dr. Inge Schwenger, Pächterin und Präsidentin des Polo–Clubs e.V. Mit ihr zusammen sattle ich die Pferde. Ich bin früher viel geritten und kann mich ganz gut oben halten, es gibt aber auch Reitstunden und Polokurse für Anfänger und Fortgeschrittene. Auch Einstellpferde werden hier noch aufgenommen, es gibt reichlich Platz für viele glückliche Pferde auf dem Landgut. Die Reitwege sind hier ideal. Mein Herz geht auf, ich atme bewusst und tief und lasse mich von meinem ausgesprochen artigen Pferd durch die wunderschönen Wälder tragen.
Den Abend lasse ich bei einem schönen Glas Weißwein und tollen Gesprächen mit meiner spannenden und herzlichen Gastgeberin ausklingen. Ich schlafe wie eine Prinzessin in meinem schicken Zimmer und denke noch vor dem Frühstück, dass ich dringend wiederkomme. Und vielleicht komme ich ja nicht alleine. Sondern wir gehen zusammen! Am 4. Advent ab 11.00 Uhr lese ich hier meine Kindergeschichte vom „traurigen Weihnachtsbaum“ vor. Dazu gibt’s eine Versteigerung für den guten Zweck, kleine weihnachtliche Köstlichkeiten und hausgemachten Gewürzpunsch. Und ganz viel Liebe. Versprochen.
