Wiedereröffnung „Studio Berlin“

Die Ausstellung im Berghain geht in die zweite Runde

Das Transparent von Künstler Rirkrit Tiravanija ziert seit letztem Jahr das Berghain-Gebäude.
Das Transparent von Künstler Rirkrit Tiravanija ziert seit letztem Jahr das Berghain-Gebäude.
Im September 2020 öffnete das Berghain nach Monaten der Schließung seine Türen erstmalig nicht primär für Nachtschwärmer*innen und Techno-Fans, sondern für Kunstinteressierte. Die „Studio Berlin“-Ausstellung geht nun in die zweite Runde ...

Eröffnet wurde das Studio Berlin, das am 18. Juni seine Wiedereröffnung feiert, schon im Rahmen der Berlin Art Week im September 2020. Um die coronabedingt leeren Tanzflächen nicht ganz einstauben zu lassen, hatte sich Berghain Mitgründer Norbert Thormann mit dem Kunstsammlerpaar Karen und Christian Boros zusammengetan und die heiligen Hallen des ehemaligen Heizkraftwerks kurzerhand zu einem Ausstellungsraum umfunktioniert. Der Andrang war groß – pandemiebedingt musste das Berghain Anfang November allerdings erneut seine Türen schließen.

In den acht Monaten Schließung wurde die Ausstellung nochmal grundlegend überarbeitet und ist nun bald wieder öffentlich zugänglich. In dem weltberühmten Bau in Friedrichshain warten Installationen, Skulpturen, Gemälde und Fotografien von über hundert Künstler*innen. Bespielt wird alles – vom Barbereich über die Tanzflächen und die berühmte Panorama Bar bis hin zu den Toiletten. Die unterschiedlichen Ansätze und Kunstwerke der Ausstellenden sollen gerade durch ihre Diversität ein facettenreiches „Wir“ widerspiegeln, das für das Berghain als Club und als kulturelle Institution schon immer kennzeichnend war.

Kunst- und Clubszene miteinander zu vereinen ist nicht unbedingt neu. Auch beheimatet das Berghain schon seit jeher einige Kunstwerke, die die verschiedenen Räume und Tanzflächen zieren. Der Umfang der Ausstellung ist allerdings beachtlich und steht repräsentativ für eine ganze Reihe von neuen Räumen, Konzepten und Orten, die geschaffen wurden, als so viel anderes plötzlich nicht mehr ging. Sehr bezeichnend ist auch der Schriftzug des argentinischen Künstlers Rirkrit Tiravanija, der seit letztem Jahr am Berghain-Gebäude hängt: „Morgen ist die Frage“ reflektiert die Gefühle, Ängste und Fragezeichen, mit denen sich unter anderem die Kultur- und Clubszene im letzten Jahr konfrontiert sahen. Gleichzeitig schwingt in dem Banner auch Hoffnung mit – denn weiter geht es immer irgendwie. Und wer hätte gedacht, dass man für das Berghain irgendwann mal in einem Online-Shop Tickets kaufen können würde?

Wie lange du die neue alte Studio Berlin-Ausstellung besuchen kannst, steht noch nicht fest und hängt davon ab, wann oder wie die Clubs wieder ihren normalen Betrieb aufnehmen dürfen. Bis dahin sollte man die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, das weltberühmte Berghain bei Licht und mit einem gekauften Ticket zu besuchen, ohne an der Tür bangen zu müssen, ob man überhaupt reinkommt.

Mittwoch und Donnerstag gibt es zwischen 12 und 19:45 Uhr Guided Tours für 20 Euro (ermäßigt: 10 Euro). Freitag bis Sonntag ist von 12:00 bis 19:00 Open House, hier kostet der Eintritt 18 Euro (ermäßigt: 9 Euro).

Berghain Club, Am Wriezener Bahnhof , 10243 Berlin

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