Der Wert einer Platte ist oft mindestens so stark an das Coverbild geknüpft wie an die Musik. Fotografie zählt als das wichtigste Medium, wenn es um die Gestaltung von Alben geht und so sind aus diesem kreativen Zusammenspiel Sinnbilder des 20. Jahrhunderts geworden. Wir kennen sie alle: Vier Männer auf einem Zebrastreifen, ein hinter einer Ein-Dollar-Note schwimmendes Baby oder die gelbe Banane im Siebdruck. Ohne diese Bilder hätten die Platten niemals die gleiche Wirkung erzielt. Cover vermitteln Identität und Style, geben Freiraum und funktionieren als banales Instrument der Werbung.
Es verwundert also nicht, wenn sich renommierte Fotografen und Künstler um den optischen Teil eines Albums kümmern. Mit der Digitalisierung verschwindet dieses Format jedoch mehr und mehr, so dass das Coverfoto als Gesamtkunstwerk rasant an Bedeutung verliert. Eine Experimentierfläche für fotografische Techniken und künstlerische Strömungen, wie sie einst Andy Warhol oder Dieter Roth nutzten, geht verloren.
Die Ausstellung in der Galerie c/o Berlin ist in thematische Kapitel unterteilt, die verschiedene Aspekte dieser Kunstform beleuchten. Viele Arbeiten kamen gar nicht durch einen Auftrag zustande, sondern die Musiker selbst durchstöberten unzählige Motive. Es kam zu Schlagzeilen und Skandalen bis hin zur Zensur, wenn sich Musiker wieder einmal übernommen hatten. Gleichzeitig dienten Cover oft auch dazu, einen bestimmten politischen Standpunkt zu vertreten und wurden so zu einem wichtigen Progagandainstrument.
Zu sehen gibt es ca. 500 Exponate, die das vielfältige Zusammenspiel zwischen Fotografie und Musik von den 1960er- bis in die 2000er-Jahre aufzeigt. Kuratiert wurde die Zusammenstellung von Antoine de Beaupré, Serge Vincendet und Sam Stourdzé.
Der Eintritt kostet regulär 10 Euro, ermäßigt 6. Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr ist der Eintritt frei. Die Ausstellung läuft noch bis zum 23.4.2017.
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