Kaum ein deutsches Museum hat so viele Werke des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner in ihrem Besitz wie die Nationalgalerie. Die ganze Sammlung ist gerade in der Neuen Galerie im Hamburger Bahnhof zu sehen.
Kirchner kennst du schon, seine komischen, eckigen Figuren sind längst ein alter Hut? Von wegen! Natürlich hat man sich für die Ausstellung Ernst Ludwig Kirchner: Hieroglyphen etwas einfallen lassen. Ergänzt werden seine ganz unterschiedlichen Werke nämlich durch Arbeiten der zeitgenössischen Künstler Rosa Barba und Rudolf Stingel. Und überhaupt sollst du Kirchner dank der vielen Werke und Leihgaben mal ganz neu kennenlernen. Nicht nur durch seine Bilder, sondern auch dank Büchern, Zeichnungen, vielen Fotos und sogar Möbeln von ihm.
Dass Hieroglyphen etwas mit Kunst zu tun hätten, hat Kirchner übrigens selbst gesagt: Das Erlebnis der Großstadt und ihre „unmittelbare Ekstase“ mündeten nämlich beim Zeichnen in „fertige Hieroglyphen“. Das erklärt auch seine oft skizzenhafte Malerei. Außerdem spielen einzelne Zeichen wie Hüte oder Schuhe in Kirchners Kunst oft eine größere Rolle als Landschaften oder Figuren.
Und: Ein Besuch im Hamburger Bahnhof ist ohnehin immer einen Besuch wert. Erst recht so kurz nach seinem 20. Geburtstag.
Die Ausstellungen Ernst Ludwig Kirchner: Hieroglyphen läuft noch bis zum 26. Februar 2017 im Hamburger Bahnhof. Der ist eine Dependance für die Neue Nationalgalerie, solange sie saniert wird. Geöffnet ist heute von 10 bis 18 Uhr, der Eintritt kostet 8, ermäßigt 4 Euro.