Wie sieht die Zukunft für den Moritzplatz aus? Schon seit Jahren beschäftigt diese Frage diejenigen, welche in die städtebauliche Planung des Kreuzberger Platzes mit dem Kreisverkehr in der Mitte involviert sind. Der Liegenschaftsfonds Berlin ist für den 1860 errichteten Moritzplatz zuständig. Zahlreiche Investoren bekundeten ihr Interesse und ebenso viele sprangen auch im letzten Moment der Verhandlungen ab.
Was passiert mit den direkt am Platz gelegenen Prinzessinnengärten, einem sozialen Stadtgartenprojekt zur Förderung der städtischen Landwirtschaft? Wie können die noch bestehenden Brachflächen genutzt werden? Seit einigen Jahren steht im Südwesten des Platzes das Aufbau-Haus. Dieses Kreativzentrum mit einer Galerie, dem Aufbau-Verlag, einem eigenen Theater, einer Buchhandlung und einigem mehr partizipiert aktiv an der Zukunftsgestaltung des einst schillernden und belebten Standortes.
Ein Blick in vergangene Zeiten
Wer sich für die Zukunft des Moritzplatzes interessiert, wird der Vergangenheit ebenfalls nicht abgeneigt sein. Ab dem 14. Juni bietet sich im Aufbau-Haus die Gelegenheit einer Retrospektive. Einer optischen Reise in die Vergangenheit. Sigurd Kuschnerus ist ein in Berlin geborener Künstler und widmet sich mit der Ausstellung „Mit meinen Augen – Der Moritzplatz 1970“ dem Porträt eines im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstörten Areals. Ein begehbares 360-Grad-Pano(d)rama, welches sich aus zwölf Radierungen zusammensetzt, stellt einen Rundgang vom im Detail wiedergegebenen Grenzübergang in der Heinrich-Heine Straße über die Dachlandschaften mit Blick auf den Oranienplatz, Prinzen- und Oranienstraße bis hin zum Fernsehturm in Mitte dar.
Die Vernissage im M1 Café Bar im Aufbau-Haus findet am 14. Juni ab 19 Uhr statt, der Künstler wird auch vor Ort sein. Die Ausstellung läuft bis 14. August, Montag bis Freitag von 9 bis 20, Samstag von 10 bis 18 Uhr.
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