Es sind keine Würdenträger, Sportler oder sonstige DDR-Prominenz, die Georg Krause porträtiert hat. Ihn interessierten die einfachen Werktätigen – sie und ihre Arbeit dokumentierte er seit Ende der 1970er. Etwas später, vor rund 30 Jahren, als Berlin-Schöneweide noch ein Industrieschwerpunkt war, fotografierte Krause dort den Betriebsalltag der Schmelzer, der Kupferhütte und der Rohlingsdreherei. Seine neue Ausstellung findet im Industriesalon statt, der heute für Kunst und Events genutzt wird und auch eine eigene Sammlung zur Industriekultur zeigt.
Der Titel „Menschen links und rechts der Straße“ trifft den Kern von Krauses Schau: Seine Fotos zeigen etwa eine Briefträgerin, den Müllmann oder den Kohlenträger bei der Arbeit. Doch damit nicht genug: Der Fotograf befragte seine ProtagonistInnen auch nach dem Stellenwert ihres Berufs für sie persönlich. Ihre Aussagen fasst er in drei kurzen Sätzen zusammen und druckt sie auf die jeweiligen Aufnahmen. Auch bei seinen späteren Bildern bleiben die Bedeutung von Arbeit und ihr Wandel Krauses großes Thema.
Die Ausstellung läuft genau einen Monat und findet im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie statt. Allein in Berlin beteiligen sich 125 Locations von c/o Berlin bis zum Museum für Fotografie sowie rund 500 Künstlerinnen und Künstler. Das übergeordnete Thema heißt „Umbrüche und Utopien. Das andere Europa“. Zeitgleich zur Eröffnung der Gesamtveranstaltung am Mittwoch, 16. Oktober um 19 Uhr im Martin-Gropius-Bau findet auch die Vernissage zur Georg Krause-Ausstellung im Industriesalon statt.
Die Ausstellung „Menschen links und rechts der Straße“ von Georg Krause läuft vom 16. Oktober bis 16. November im Industriesalon Schöneweide. Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Weitere Informationen findet ihr auf der Homepage des Industriesalons.
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