In den 1970er Jahren wurden die Kontrollhäuschen in Serie hergestellt. Sie prägten das Bild des öffentlichen Raums der DDR, waren sie doch vor Ministerien, Behörden und Betrieben aufgestellt. Gerade einmal zwei Quadratmeter hatte ein Wachposten hierin Platz. Soviel, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen und seiner wichtigen Aufgabe nachzukommen: die Passanten zu kontrollieren. Nach der Wende verschwanden die Alukästen wieder aus dem Stadtbild.
Auch vor dem Gebäude des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes (ADN) in Berlin-Mitte befand sich eines dieser Aluminiumhäuschen. Als das Objekt an einen Investor verkauft wurde, musste auch das Pförtnerhaus weichen. Der in Berlin lebende Künstler Christof Zwiener hat es vor der Metallpresse gerettet.
Wie sich der Berliner Raum verändert
Das zentrale Anliegen Zwieners ist es, „neben einem zeitgenössischen künstlerischen Diskurs die nie aufzuhaltenden Veränderungen des öffentlichen Raumes in Berlin zu dokumentieren und kommentieren, sowie die Konsequenzen aus dem sozialen und politischen Wandel an einem auf den ersten Blick so unbedeutenden und vergessenen Gegenstand wie einem DDR-Kontrollhaus aufzuzeigen“.
Sein Pförtnerhaus stellt Zwiener Künstlern als Ausstellungsort zur Verfügung. Ab kommenden Samstag, den 5. April 2014 ist Baldur Burwitz zu Gast. Unter dem Titel „Broiler“ wird der Hamburger Künstler eine konzeptuelle sowie humorvolle Installation schaffen, mit der er seine Sicht auf einen speziellen Teil des Arbeiter- und Bauernstaats als auch auf die massive staatliche Kontrolle in der DDR darstellt.