Der Besuch der Ausstellung „Die Berlinerin“ in der Galerie im Körnerpark verfehlt den gewünschten Effekt nicht: „Das Porträt einer Stadt“ heißt es im Untertitel. Und die Fotografien von Ashkan Sahihi vermitteln tatsächlich einen Eindruck von der vielfältigen, weiblichen Seite der Hauptstadt. Sahihi hat für Die Zeit, Süddeutsche Zeitung und New York Times gearbeitet, ebenso für Der Spiegel oder Vogue. Ausgestellt hat er in New York, Rom und natürlich Berlin. Er muss also keine fotografische Leistungsschau abziehen, sondern kann den Porträtierten in journalistischer Manier ihren Raum lassen. Das heißt ganz konkret: Sahihi knipste Frauen, die permanent oder temporär in Berlin leben, mit einer einfachen Digitalkamera und bei natürlichem Licht. Umgebung und Kleidung wurden von den Porträtierten ausgewählt, die Bilder anschließend laut Besucherinformation nur „minimal“ nachbearbeitet.
Insgesamt sind so 375 Porträts entstanden, die in drei Etappen in der Galerie gezeigt werden. Am 10. November begann der zweite Ausstellungsteil. Aufgeteilt sind die Bilder nach Beruf, Milieu oder Stellung der Frauen – diese Unterscheidungen standen auch am Anfang von Ashkan Sahihis Motivsuche. Mit dabei sind etwa acht Berlinerinnen, die in handwerklichen Berufen tätig sind. Ein paar Meter weiter hängen genauso Porträts von Wirtinnen und Studentinnen. Noch bunter wird es bei den Lebensberaterinnen und Yogalehrerinnen, den Szenefrauen oder Schauspielerinnen. Hier hat sich Sahihi auch ein paar bekannte Namen vor die Kamera geholt, etwa Katharina Schüttler oder Bibiana Beglau.
Berlinerinnen, wie sie sich selber sehen
Die Ausstellung „Die Berlinerin – Das Porträt einer Stadt“ von Ashkan Sahihi läuft noch bis zum 10. Januar 2016 in der Galerie im Körnerpark. Bis zum 8. Dezember ist der zweite, anschließend der dritte Teil zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Katalog zur Ausstellung ist im Distanz Verlag erschienen.