Tatsächlich wird das Doppelwohnhochhaus an der Raoul-Wallenberg-Straße, das der kommunalen Degewo gehört, bereits seit 1999 als Präsentationsfläche für Kunst genutzt. Im Foyer finden Hobbykünstler ebenso eine Plattform wie jene, die sich hauptberuflich damit beschäftigen. Geert Marschlich gehört zur ersten Gruppe, obwohl er auch an der Kunsthochschule in Weißensee studierte und als selbstständiger Siebdrucker tätig war. Bis zum 31. März werden in der Galerie im Hausflur seine Bilder, Collagen und abstrakte Kunst gezeigt – unter dem bezeichnenden Titel „Der real existierende Nonsens“.
Lustig bis albern
Zu ernst darf man die Werke des Geert Marschlich also nicht nehmen. Manches davon kann man auch albern finden, etwa den 99-Cent-Schein, der diverse Zahlungsprobleme lösen soll. Doch was hier in einem Hausflur in Marzahn zu sehen ist, wirkt im besten Fall wie ein Kommentar auf die ach-so-wichtige Kunstszene von Mitte – ohne bei einer tendenziell reaktionären Generalkritik an moderner Kunst zu verharren. Vielmehr ist das, was Marschlich so nebenbei schafft, in vielen Fällen auch tatsächlich Nonsens, der zum Schmunzeln verleitet.
Natürlich ist die Ausstellung im Foyer kostenlos und sogar rund um die Uhr zu besichtigen. Eine freundliche Concierge lässt den Besucher in die angrenzenden Flure. Während man Marschlichs Werke betrachtet, gehen immer wieder Hausbewohner vorbei. Berlin-Mitte wirkt hier sehr weit weg.
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