Beginnen wir doch mal mit ein wenig Name-Dropping: Olaf Heine trifft auf Rammstein, Anton Corbijn stellt Blixa Bargeld vor die Kamera, Joachim Baldauf verfällt Nadja Auermanns preußischem Charme und Andreas Mühe darf allein im Büro der Kanzlerin Angela Merkel bleiben. Das Tolle an der Ausstellung ist aber gar nicht die Ansammlung großer Stars vor und hinter der Kamera: Die Fotografien beweisen Humor, wecken Gefühle, bauen Nähe auf und grenzen sich ab. Andere Aufnahmen sind technisch so spektakulär, das uns der Atem stockt. Die Ausstellung Made in Berlin in der Galerie Camera Work feiert nicht nur den Mythos Berlin, sie macht ihn vielfältig erlebbar.
Erinnerungen an die geteilte Stadt
Natürlich dürfen bei einer abwechslungsreichen Ausstellung über die Hauptstadt architektonische und dokumentarische Aufnahmen nicht fehlen. Die liefern vor allem Thomas Billhardt und Thomas Hoepker mit eindrücklichen Erinnerungen an die geteilte Stadt und Frank Thiel mit seinen Baustellenbildern. Großartig ist aber auch das Werk von Andreas H. Bitesnich, der in harten Schwarz-Weiß-Kontrasten ein düsteres Bild der Großstadt zeichnet. Direkt daneben flashen die Modefotografien von Kristian Schuller durch ihre Farbpracht und Phantasie.
Aus Liebe zu Berlin
Made in Berlin ist mit 100 Arbeiten von 20 nationalen und internationalen Künstler eine sehenswerte Bilderschau, die dich wieder für Berlin begeistert, selbst wenn die Stadt dir mit ihrem kreativen Druck, der Aggression im Straßenverkehr oder ihren vielen Besuchern mal wieder richtig auf die Nerven geht. Die Fotos versöhnen dich mit allem, was Berlin ausmacht. Und das ist auch gut so…
Die Ausstellung „Made in Berlin“ ist seit 26. Mai bis zum 25. August 2018 in der Galerie Camera Work zu sehen. Der Eintritt ist frei.