Portraits, Martin Schoeller (Mitte)
Wenn Martin Schoeller eines kann, dann sind das Porträts. Das heißt aber nicht, dass er ausschließlich Frontalaufnahmen von Gesichtern fabriziert. Auf seinen Bildern sieht man Tony Hawk mit dem Skatebord auf der Küchenanrichte, George Clooney, der seine eigene Augenpartie als Maske trägt und P. Diddy mit zwei nackten Schönheiten in einem Atelier. Außerdem zeigen sich Quentin Tarantino in Zwangsjacke oder Angelina Jolie mit blutender Lippe in ähnlich inszenierten Situationen. Auf insgesamt 60 Bildern setzt Schoeller Schauspieler, Politiker oder Sportler mit Witz und schwarzem Humor in Szene, weil er mit dem Bild spielt, das die Betrachter von den Porträtierten haben. Man lernt in dieser Ausstellung also nicht nur etwas über die Persönlichkeiten der Stars, sondern auch über die eigenen Klischees.
Die Ausstellung „Portraits“ ist noch bis zum 28. Februar in der CWC-Gallery zu sehen.
Arbeiten von Marc Taschowsky (Charlottenburg)
Der Wahlberliner Marc Taschowsky benutzt alles, was er sieht, für seine Kunst. Was im Alltag und im ständigen Umgang mit den Medien in sein Blickfeld gerät, das findet sich später oft in seinen Kunstwerken wieder. Auf den Leinwänden sieht man darum viele Prominente, aber auch Figuren aus Comics oder der Werbung. Sie zeigen einerseits Queen Mum, Klaas Heufer-Umlauf und Snoop Dog, andererseits Star Wars‘ Meister Yoda, Osama Bin Laden und das Sandmännchen. Sie alle blicken den Betrachter in kräftigen Farben entgegen. In Grün-, Rot- und Blautönen sind sie in dicken Pinselstrichen gemalte Pop-Art.
Die Einzelausstellung von Marc Taschowksy wird vom 23. Januar bis zum 21. Februar in der Galerie Friedmann-Hahn gezeigt.
In your Face, Mario Testino (Tiergarten)
Der Mode- und Promi-Fotograf Mario Testino kriegt sie alle: Gisele Bündchen, Claudia Schiffer oder Mick Jagger lassen sich von ihm bereitwillig in provokanten Posen und mit gewagten Outfits ablichten. Dass die Ausstellung zeitgleich mit der Fahion-Week beginnt, in Kooperation mit „Swarovski“ stattfindet und die deutsche Vogue als Medienpartner gewinnen konnte, spricht wohl für sich: mehr Glamour in einer einzigen Fotoschau geht nicht. Von den vier derzeitigen Ausstellungen rund um Stars und Sternchen ist Testinos mit 125 Stücken die größte. Berlin ist die erste europäische Stadt, in der die Wanderausstellung zu sehen ist.
„In Your Face“ von Mario Testino kann man vom 20. Januar bis zum 26. Juli im Kulturforum bestaunen.
West-Berliner Künstler 1974-2014 Zeitensprünge, Dietmar Brührer (Kreuzberg)
Nicht mehr ganz so taufrisch wie die Künstler in den übrigen Ausstellungen sind jene, die von Dietmar Bührer fotografisch dokumentiert wurden. Die meisten seiner Werke sind schon in den 70er Jahren entstanden. Zunächst sammelte Bührer seine Motive als Fotograf des Stadtmagazins „tip“. Später schoss er weitere Bilder von westberliner Schriftstellern, Bildhauern oder Malern. Zu den Persönlichkeiten auf seinen Bildern gehören die Dadaistin Hannah Höch, der Maler Hundertwasser und Verteter der Kreuzberger Bohème. Besonders interessant ist, dass Bührer einige Künstler nach 20 Jahren zum zweiten Mal porträtierte. Wie die Gesichter und Persönlichkeiten sich in der Zwischenzeit verändert haben, davon kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Die Ausstellung „West-Berliner Künstler 1974 – 2014 – Zeitsprünge“ ist noch bis zum 31. Januar auf dem Mittelgang der Marheineke Markthalle zu sehen.