Die Wohnbausiedlung rund um die Preußenstraße in Altglienicke wurde jahrzehntelang nicht gepflegt. Leerstand und Verwahrlosung beherrschten das Bild der Siedlung, die 1911 bis 1913 von den Architekten Max Bel, Franz Clement und Hermann Muthesius erbaut wurde. Dabei war die Preußensiedlung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei Bewohnern ein beliebter Ort zum Leben. Mieter bezeichneten den Ort als Prachtsiedlung mit Grünanlagen und großem Garten.
44 Reihenhäuser wurden renoviert
Kleine Reihenhäuser gruppieren sich auch heute noch um einen Hof, Torbögen schaffen Durchgänge. Insgesamt befinden sich 44 denkmalgeschützte Häuser an der Preußenstraße. Die Firma Terraplan nahm sich 2009 des Projektes an und sanierte Haus um Haus. Seit September 2012 sind die Restaurationsarbeiten beendet und neue Mieter können einziehen. Für seine Arbeiten an der Preußensiedlung bekam Erik Roßnagel von der Firma Terraplan Mitte November die Ferdinand-von-Quast-Medaille von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher überreicht. Neben der Preußensiedlung zeichnet er noch für die Sanierung der Pankower Mälzerei und eines ehemaligen Gästehauses der DDR im Schlosspark Schönhausen verantwortlich.
Lüscher sagte bei der Ehrung von Roßnagel: „Besonders verdienstvoll ist die Rettung der sogenannten Preußensiedlung von Hermann Muthesius in Altglienicke, deren Wohnhäuser von früheren Besitzern regelrecht dem Verfall preisgegeben worden waren. Die dank Terraplan geretteten oder neu geschaffenen Wohnungen kommen dem Berliner Wohnungsmarkt zugute und tragen zur Entspannung der Lage in diesem Sektor bei.“
Die Ferdinand-von-Quast-Medaille wurde erstmals 1987 verliehen. Seitdem überreicht der Senat für Stadtentwicklung den Preis jedes Jahr im Spätherbst an Menschen oder Institutionen, die sich in besonderer Weise um Berliner Denkmäler oder Denkmalpflege verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist nach dem ersten preußischen Landeskonservator Ferdinand von Quast benannt.
Preußensiedlung, Preußenstraße 10, 12524 Berlin, http://www.preußensiedlung.de