Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz

Auszeichnung geht an Multikulti-Rap

Der Sonderpreisträger Jérôme Boateng (rechts) und Christoph Wegener (links), Vorstandsvorsitzender der "Initiative Hauptstadt Berlin".
Der Sonderpreisträger Jérôme Boateng (rechts) und Christoph Wegener (links), Vorstandsvorsitzender der "Initiative Hauptstadt Berlin".
Schöneberg - Die Initiative "Hauptstadt Berlin" zeichnete am Dienstagabend bereits zum siebten Mal Projekte für Integrationsarbeit aus. Den ersten Preis erhielt die Klasse 4a der Teltow-Grundschule für einen Multikulti-Rap. Jérôme Boateng verpasste seine Ehrung, schickte aber Autogramme.

In Schöneberg macht die ganze Welt Station, und das ist sogar preiswürdig. Die Klasse 4a der Teltow-Grundschule bekam am Dienstagabend im Atrium der Deutschen Bank den Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz der Initiative Hauptstadt Berlin. Die Schüler hatten einen Rap mit dem Titel „Eine Reise um die Welt ist in der Teltow nicht schwer“ einstudiert, in dem sie die Vielfalt ihrer Herkunftsländer beschreiben. Manche kommen aus der Türkei, andere aus Polen, Bosnien oder Vietnam. Mit dem Preis wollen sie nun eine Musik-CD mit verschiedenen Liedern erstellen.

Die ersten Preisträger dürften dankbare Abnehmer finden, denn sie begeisterten mit ihrem Rap das Publikum und bekamen auch noch eine Extra-Belohnung. In diesem Jahr hatte schon vorab Fußball-Weltmeister Jérôme Boateng einen Sonderpreis in Höhe von 5.000 Euro erhalten, den er an das Projekt „Living a dream – Football & Education“ weiterleitete. Da er während der Verleihungszeremonie mit Bayern München selber Fußball spielen musste (und in der Champions League verlor), vertrat ihn sein Vater bei der Zeremonie, und er hatte gleich einen Stapel Autogrammkarten mitgebracht. Die wurden dem Vorsitzenden der Initiative, Christoph Wegener, von den Kindern geradezu aus den Händen gerissen.

Schirmherr und Festredner Thomas de Maizière sagte, dass Deutschland sich am Teamgeist des Fußballs ein Beispiel nehmen könnte und erinnerte an die Ursprünge seiner Familie. Als zugewanderte Hugenotten hatten es die Vorfahren zunächst auch nicht leicht.

Toleranz ist nur eine Übergangslösung

Den zweiten Preis erhielt der Verein „Champions ohne Grenzen!, der Flüchtlingen in Berlin und Brandenburg hilft. Über den dritten Preis freute sich das Team von der Bürgerstiftung Berlin, die für das Projekt „Bilderbuchkino für Roma-Kinder“ ausgezeichnet wurden. Den Kindern wird damit geholfen, Deutsch zu lernen. „Der Erfolg unseres Projekts zeigt sich in der Begeisterung der Kinder“, sagte die Vorsitzende der Bürgerstiftung, Heike von Joest.

Bei einem Bilderbuchkino werden gescannte Bilderbücher auf einer großen Leinwand präsentiert, und die Geschichte wird gemeinsam mit den Kindern erzählt. Vorgelesen werden die Bücher auch in der jeweiligen Muttersprache bulgarisch oder rumänisch. So können die Kinder auf spielerische und kreative Art Deutsch lernen. Mit dem Kino will die Stiftung auch Berührungsängste abbauen und die Willkommenskultur stärken. Toleranz, auch das sagte de Maizière, könne nur eine Übergangslösung sein. Ziel bleibe das Zusammenleben auf Augenhöhe und die gegenseitige Anerkennung. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert.


Quelle: Der Tagesspiegel

Teltow-Grundschule, Feurigstr. 57, 10827 Berlin

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