Der vielleicht beliebteste, mit Sicherheit aber extravaganteste Pool der Berliner ist das Badeschiff. Kein Hauptstädter, der nicht wüsste, wovon hier die Rede ist. Das Badeschiff thront auf der Spree, eine riesige Wanne inmitten Berlins wichtigster Wasserader. Vor der beindruckenden Kulisse des Flusses sind das Schwimmen und Toben fast so etwas wie die erste sommerliche Bürgerpflicht, quasi Berliner Identitätspflege.
Sandstrand und Open-Air-Bar
Glücklich diejenigen, die ihre Alltagsverpflichtungen für einige Tage ruhen lassen können, denn sie brauchen das Badeschiff im Grunde nicht einmal zu verlassen. Schließlich ist hier alles, was der Sommerberliner zum Leben braucht: weißer Sandstrand, Open-Air-Bar, ein voller Eventkalender und natürlich das Schwimmbecken, das angesichts des Panoramas unverdienterweise gelegentlich ins Hintertreffen gerät.
Man darf das Badeschiff wohl als eines der außergewöhnlichsten Freibäder Europas bezeichnen, ohne dabei rot zu werden. Überdies verdient es als Teil der Arena Berlin zusätzliches Interesse. Die Arena, eine frühere Omnibushalle, ist heute ein vielseitig kulturell genutzter Gebäudekomplex. Vollständig saniert, entspricht sie allen Maßstäben, die an moderne Veranstaltungsorte angelegt werden. Das Hauptaugenmerk der Arena liegt auf der großen Halle mit ihrem historischen Flair. Sie wird von verschiedenen Locations flankiert, darunter nicht nur das Badeschiff, sondern auch das Restaurant- und Clubschiff Hoppetosse, das Glashaus und das Magazin.
Im Winter mit Dach und Sauna
Für alle Sonnenfreunde gibt es nahe dem Badeschiff ein Sonnendeck auf dem Steg. Neben dem Schwimmspaß auf dem Badeschiff erwarten die Besucher eine Reihe ausgewählter Wellnessangebote und Veranstaltungen. Hierzu gehören Massagen, Sport- und Yogakurse sowie allabendliche Partys und Konzerte. Wer übrigens davon nicht genug bekommen kann und seine ganz eigene Party schmeißen will, der kann das Badeschiff ganz einfach mieten, genauso wie die weiteren Einrichtungen der Kulturarena Berlin.
Und im Winter? Da trägt das Badeschiff eine „Kopfbedeckung“, es wird vom Freibad zum Pool mit Dach, nebst Open-Air-Area und zwei finnischen Saunen. Bei wahlweise 95 oder 70 Grad Celsius kommt jeder Gast problemlos ins Schwitzen, der nächste Sommer scheint ganz nah und dann planscht es sich in diesem Pool mit Spreeblick wieder wie im letzten Jahr: ein bisschen extravagant, aber das darf es auch.