Ringbahn: fährt nicht. S45: fährt nicht. S7: Kommt nur alle 20 Minuten. Die S-Bahn Berlin hat für die Zeit des GDL-Streiks vom 5. bis 10. Mai ihren Ersatzfahrplan veröffentlicht. Sie rechnet damit, dass ein Drittel der Fernzüge nach Fahrplan fahren wird. „Im Regelfall wird ein 20-Minuten-Takt angeboten“, heißt es auf der Seite der Bahn.
Im Nord-Süd-Tunnel etwa werden die S1 und S2 nach Monaten der Sperrung wieder durchfahren, allerdings auch hier nur alle 20 Minuten. Die S25, S45, S75, S8 und S85 fallen aus. Insgesamt wird es zu massiven Einschränkungen kommen. Wer nicht selbst aufs Auto, eine Mitfahrgelegenheit oder aufs Fahrrad ausweichen kann und sein Ziel auch nicht zu Fuß erreicht, muss sich andere Wege im Nahverkehr suchen. Die Reisezeit wird sich dadurch meist verlängern.
Bei vergangenen Streiks ließ die BVG zusätzliche Wagen oder längere Züge fahren, je nach Bedarf gab es auch beim Busverkehr punktuelle Verstärkung. Wie immer gilt aber: Die BVG kann für die S-Bahn keinen Ersatzverkehr machen.
Wie sieht es im Regionalverkehr aus?
Aufgrund des Streiks kommt es in Berlin und Brandenburg zu massiven Einschränkungen im Regionalverkehr. DB Regio bietet auf den Linien des Bahn-Regionalverkehrs einen sehr stark ausgedünnten Notfahrplan mit Zügen und Bussen an – auch zum Teil nur auf Teilstrecken dieser Linien. Genaue Informationen finden sich auf einer Sonderseite von bahn.de.
Wie kommt man im Fernverkehr ans Ziel?
Noch sind für Fernbusse genügend Tickets verfügbar. Wer etwa am Freitag von Berlin nach München fahren will, der kann bei meinfernbus.de oder flixbus.de aus vielen Verbindungen wählen und kommt für unter 50 Euro ans Ziel. Nach der Ankündigung des letzten GDL-Streiks Mitte April hatten sich die Zugriffe auf www.meinfernbus.de und www.flixbus.de mehr als verdoppelt, zeitweise stiegen die Buchungszahlen um mehr als 70%. Flüge von Berlin nach München, beispielsweise am Donnerstag, liegen bei Preisen zwischen 170 und knapp 350 Euro.
Werden Reisende entschädigt?
Wenn ein Zug streikbedingt ausfällt, bekommen die Kunden in den Reisezentren der Bahn ihr Geld zurück. Ihnen wird aber auch dann der Fahrpreis erstattet, wenn eine Verspätung von mehr als einer Stunde abzusehen ist und sie deswegen auf die Fahrt verzichten. Wer trotz einstündiger Verspätung den Zug nutzt, bekommt eine Entschädigung von 25 Prozent des Preises. Wer zwei Stunden später an sein Ziel kommt, erhält 50 Prozent zurück. Das ganze Erstattungsverfahren darf nicht länger als drei Monate dauern.
Wo erhalten Reisende und Pendler Auskünfte?
Unter www.bahn.de stehen der Ersatzfahrplan für den Fernverkehr und die Zuglisten für Mittwoch und Donnerstag. Unter www.bahn.de/aktuell können Kunden herausfinden, in welchem Bundesland es regionalen Ersatzverkehr gibt. Wer nicht auf das Internet zurückgreifen will, kann die Hotline der Bahn telefonisch unter 01806/99 66 33 erreichen. Das Formular für eine Entschädigung bei Verspätung oder Ausfall ist in den Servicezentren der Bahn oder im Internet erhältlich unter www.fahrgastrechte.info.