Die Betreiber wünschen sich, dass es eine Bar für alle aus dem Kiez sein wird. Reinkommen, wohlfühlen. Aber was ist nun anders als vorher, warum noch mal so ein subjektiver Artikel darüber? Nun ja, ein Ende kann ein Anfang sein, singt Dr. Stefan Frank. Die WG musste ihre alten Räumlichkeiten verlassen und befindet sich jetzt etwas nördlicher in der Malplaquetstraße, gegenüber des Schraders. Den Sonntags-Tatort gibt es nicht mehr, denn Sonntag ist Ruhetag. An allen anderen Tagen heißt es ab 19 Uhr Willkommen. Hier und da ein paar Special-Abende wird es auf jeden Fall geben, man wird sehen wie sich der neue Standort in den Räumlichkeiten des früheren Bei Fritze entwickelt. Momentan ist Donnerstag zum Beispiel Hefe-Tag: Jedes Hefe für 2,50 Euro.
Zur Eröffnung war es jedenfalls schon mal gut gefüllt. Wenn man hineinkommt, erwartet einen direkt die Bar und ein alter Bekannter: Das Bügeleisen, falls man mal fix von zuhause sein Hemd bügeln muss. Bitteschön. Die Wände sind bunt und leuchten im schummrigen Schein des Lichts. Geht man weiter, kommt das Hinterzimmer mit diversen Sitzgelegenheiten und einem Doppelstockbett zum Rumhängen. Pures Klassenfahrtfeeling – nur Rauchen muss man hier nicht heimlich. Die Nintendo 64 der guten alten 1990er Jahre fehlt ebenso wenig wie ein paar Eddings, um seine Tag-Skillz aus der Heimat an der Wand zu beweisen und sich zu verewigen. Eine Wäscheleine baumelt an der Decke und einen Putzplan gibt es auch. Die WG-Bar ist jedenfalls geplant improvisiert, und das merkt man.
Hat man mal zwischendurch Lust auf Tischtennis oder eine Runde Kicker, so kann man dies im Raum dahinter tun. Aber um hier nochmal ein bisschen subjektiv zu werden: Ich konnte gestern nur so oft am Kickertisch gewinnen, weil der Kicker so schlecht ist. Da muss dringend ein neuer her!
Im Laufe des Abends wurde es natürlich immer voller, aber die Stimmung war ausgelassen. Man konnte jedem mal auf die Füße treten und die anderen einem auch und alle waren trotzdem gut drauf. Auf einer Hausparty möchte ja niemand Stress.
Fazit: Die Wohnungstür steht offen, man trifft entspannte Leute – ihr müsst nur reingehen. Schuhe anbehalten.
Die Gegend ist nun mit drei guten Bars im Umkreis von 100 Metern gut aufgestellt. Da sollte für jeden Geschmack oder fürs nächste Barhopping jedenfalls was dabei sein.
Dieser Artikel erschien zuerst bei www.weddingweiser.de.