Ein Gespenst geht um in Berlin – die geheimnisvolle Kunstfigur Barbara., die sich gerne mit viel Humor und Intelligenz über Schilder und Plakate in Berlin lustig macht. Die anonyme Künstlerin – des Namens wegen bezeichnen wir sie als weiblich, so genau weiß man das aber nicht – klebt in Berlin was das Zeug hält und äußert auf subtile und brillante Weise ihre Gesellschaftskritik. Dafür braucht sie nur ihren Humor, ein bedrucktes Papier und Kleber. Überall in der Stadt hinterlässt sie auf Verbotsschildern wie „Hinsetzen verboten“ kleine Antworten wie diese: „Dieser Befehlston verletzt meine Gefühle“. Oder sie macht aus Alltagsgegenständen kleine Kunstwerke: aus der Einbahnstraße wird so die Einhornstraße, aus lila Blumen Marge Simpsons Turmfrisur und Trump wird zum orangen „Häufchenhelfer“ ernannt. Pflanzen liegen ihr übrigens besonders am Herzen, vor allem Marihuana, für dessen Legalisierung sie mit Botschaften wie „Keine Pflanze ist illegal“ wirbt.
Barbara. kämpft aber auch für größere Ziele. In der Einleitung ihres Buches steht: „Ich plädiere dafür, dass die Mächtigen dieser Welt zu Beginn ihrer Treffen erstmal ihre Lieblingswitze erzählen und danach miteinander verhandeln, denn Menschen, die gemeinsam lachen, schießen hinterher nicht aufeinander.“ Die Street Art-Künstlerin attackiert gezielt Hassbotschaften – egal aus welcher Richtung – mit scharfem Humor. Das geht auch in Gedichtform: „Wer nichts ist und wer nichts kann, der zündet Flüchtlingsheime an.“ Der Kampf gegen Rassismus hat bei Barbara. schon Tradition – warum verriet sie uns exklusiv im Interview .
Barbara. klebt dir eine
Deutschlandweit bekannt wurde sie vor allem vor zwei Jahren mit ihrem Motto Hass ist krass, Liebe ist krasser, das zugleich Titel ihres zweiten Buches ist. Viele Menschen benutzten diesen Spruch, um Stellung gegen Fremdenhass und Rassismus zu beziehen. Für ihre Kunst bekam Barbara. schon den Grimme-Preis und war Thema in der Tagesschau. Auf ihrem Instagram-Kanal hat sie 260.000 Fans, auf Facebook fast 700.000 – mehr als die meisten sogenannten Influencer. Ihre Botschaften sind nicht nur lustig, sondern treffen immer auch ins Schwarze und regen zum Nachdenken an. Grund genug, diese Bilder gesammelt in ihrem neuen Bildband Nicht in diesem Ton, Freundchen zu kaufen: So tolle Kunst gehört aufbewahrt für die Zukunft!
Aber nicht in diesem Ton, Freundchen!