Es gibt sie bereits für andere Weltstädte, doch nun hat sich die aus den USA stammende Journalistin und Autorin Giulia Pines an eine „U-Bahn Bar Map“ für Berlin gemacht. Das Ergebnis wurde zuerst auf „Thrillist“ veröffentlicht, einer Webseite, die sich vor allem Listen zu den Themen Gastronomie, Ausgehen und Reise widmet. Inzwischen dreht der etwas andere U-Bahn-Plan seine Runden durch das World Wide Web.
Sein Prinzip ist denkbar einfach: Der Original-Plan mit den bunten U- und S-Bahnlinien Berlins wurde um den S-Bahn-Ring herum abgeschnitten. Anstelle der Namen von Haltestellen stehen nun jene von empfehlenswerten Bars und Kneipen, die höchstens fünf bis zehn Gehminuten von der jeweiligen Station entfernt liegen. So wurde etwa das Kottbusser Tor in Kreuzberg durch die bekannte Cocktailbar Würgeengel ersetzt, die Hermannstraße durch das Ungeheuer Neukölln oder der Mierendorffplatz in Charlottenburg durch das Café Z.
Über zwei Drittel selbst besuchte Bars
Die Auswahl der Bars – auch einige Clubs wie das Gretchen sind dabei – hat Giulia Pines getroffen. Vor sechs Jahren kam die Autorin nach Berlin und hat seither eifrig Feldforschung betrieben. Etwa 70 Prozent der Orte habe sie selber besucht, schätzt Pines. Andere Lokalitäten hätten ihr Freunde empfohlen und einige habe sie auch im Netz recherchiert.
Natürlich stellt sich nun die Frage, wo Pines selbst am liebsten hingeht. Derzeit zieht es sie besonders häufig in den Vagabund, eine Bierkneipe mit Brauerei im Wedding. Die Redwood Bar in Mitte ist Giulias Lieblingsplatz für „einen guten Cocktail in entspannter Atmosphäre“. Und wenn sie etwas Alt-Berliner Kneipenluft schnuppern möchte, muss sie von zu Hause nur um die Ecke in die Schöneberger Weltlaterne in der Motzstraße – dort gibt es sogar „ein Klavier und eine singende Wirtin“.
Pines wohnt im Bayerischen Viertel – nicht gerade eine Ausgehgegend, wie sie findet: „Nachts ist es dort ziemlich tot“, sagt sie. Dennoch ist ihre aktuelle Heimat gleichzeitig ihr Lieblingskiez in Berlin. In Nord-Neukölln, wo die Autorin zu Beginn ihrer Berliner Zeit lebte, gehe sie übrigens komischerweise kaum noch weg – obwohl die Gegend bekanntlich inzwischen ein Zentrum des Nachtlebens ist.
Der ursprüngliche Artikel zur U-Bahn Bar Map inklusive einer größeren Version ist hier zu finden. Mehr zu Giulia Pines erfahrt ihr auf ihrer Homepage.