Friseur oder Selberfärben – in welchen Fällen kann ich mir den Friseurbesuch sparen?
Wem das Geldausgeben nicht wehtut, der sollte grundsätzlich immer einen Termin beim Friseur wahrnehmen, rät Katrin Keilert. „Wir haben das Handwerk nicht umsonst drei Jahre lang gelernt und hochwertigere Farben. Wer sparen möchte, sollte auf den Friseurtermin nur verzichten, wenn er schon Erfahrung hat. Bleichen sollte man auch dem Profi überlassen. Grundsätzlich besser nie alleine färben, sondern Freunde um Hilfe bitten!
Tönen, färben oder bleichen?
Wünschst du dir dunklere Haare oder einen Ton in derselben Helligkeit deiner Naturhaarfarbe, solltest du zu Tönungen greifen. Aber Achtung: Haben sich schon ein paar graue Haare unter dein Haupthaar gemischt, verzichte auf Tönungen. Weiße Haare nehmen die nicht an. Möchtest du um ein bis vier Farbtöne hellere Haare haben oder sind deine Haare bereits ergraut, solltest du zu einer Färbung greifen. Wenn deine Haare fünf oder mehr Töne heller werden sollen – oder schon gefärbt sind und noch heller werden sollen – ist das nur noch mit Bleichen möglich.
Wie färbe ich richtig?
Zuerst färbt man sich die Längen und Spitzen, denn dort brauchen die Farbpigmente länger, um einzuziehen. Dazu trägt man die Farbe etwa zwei bis drei Zentimeter unter dem Ansatz auf und lässt sie zehn Minuten einwirken. Dann kommt die Farbe auf den Ansatz. Bei Tönungen werden die Ansätze sofort mitgefärbt, bei Blondierungen wartet man 30 Minuten und färbt dann die Ansätze. Beim Nachfärben sollte man Längen und Spitzen auch mit auffrischen. Wer jedoch blondierte Haare hat, bitte nur die Ansätze nachfärben, sonst brechen die Haare in den Längen ab.
Wie lange halten die Farben?
Das kommt auf das Waschverhalten an. Richtig schön sehen die Farben etwa vier bis acht Wochen aus. Dann solltest du nachfärben oder -tönen. Bis dahin ist ja sowieso schon wieder ein Ansatz zu sehen. Färbungen und Tönungen halten mittlerweile etwa gleich lang. „Es ist ein Irrglaube, dass sich Tönungen mit der Zeit herauswaschen“, sagt Katrin Keilert. Sobald man zwei Komponenten zusammenmischt, hält die Farbe immer permanent. Farben, die Naturhaarfarben nachgebildet sind, halten meistens etwas länger. Herauswaschbare Farben gibt es auch, zum Beispiel Directions oder Farbhaarkuren. Die waschen sich bei gesundem Haar innerhalb von etwa sechs Haarwäschen wieder heraus, bei kaputten Haaren sollte man die Finger davon lassen.
Ist das Haarefärben schädlich?
Bleichen macht die Haare dauerhaft kaputt, Tönungen sind schonender, aber auch nicht gesund. Generell kommt es auch darauf an, wie empfindlich deine Kopfhaut ist. Wer sich zum ersten Mal die Haare tönt oder färbt, sollte 48 Stunden vorher testen, ob er allergisch auf die Farbe reagiert. Dazu ein bisschen Farbe anrühren, einen Tupfer für 40 Minuten in die Ellenbeuge geben und beobachten, wie die Haut reagiert. Nach dem Tönen oder Färben solltest du deine Haare gut mit Kuren pflegen.
Wie kann ich meine Haare aufs Färben vorbereiten?
Wer kaputtes Haar hat, sollte seine Haare vorher schneiden lassen. Außerdem empfiehlt sich ein zweieinhalbwöchiges Aufbauprogramm mit Pflegekuren. Nicht direkt nach dem Haarewaschen tönen, sondern lieber einen Tag warten. Denn beim Waschen öffnen sich die Poren auf der Kopfhaut und dann dringt die Farbe dort ein und kann Allergien auslösen.
Und was muss ich vermeiden?
Augenkontakt. Wenn es doch mal passiert, sofort mit kaltem Wasser auswaschen. Wenn es eine halbe Stunde später noch brennt, direkt zum Arzt – sonst besteht die Gefahr einer Hornhautverätzung. Vermeide außerdem Schuppenshampoos, die greifen die Farbe an.