Umbau im Klosterviertel

So mittelalterlich soll Mitte aussehen

So viel Neues, um zu alter Enge zu finden: Grafik zu den Bebauungsplänen von Klosterviertel und Molkenmarkt.
So viel Neues, um zu alter Enge zu finden: Grafik zu den Bebauungsplänen von Klosterviertel und Molkenmarkt. Zur Foto-Galerie
Klosterviertel - Berlins Mitte wird aufgehübscht. Und weil Retro und Bürgerbeteiligung voll im Trend sind, dürfen die Berliner darüber entscheiden, ob es in der Historischen Mitte wieder so eng wird wie vor Jahrhunderten. Der entsprechende Bebauungsplan ist jetzt öffentlich einsehbar.

Gerade ist das Bürgerbeteiligungsverfahren um die neue Alte Mitte in vollem Gange, da steht auch schon die nächste Bauplanung ins Haus, zu der die Meinung der Berliner gefragt ist. Dabei geht es um ein Gebiet direkt neben der Historischen Mitte, nämlich um das Klosterviertel und seinen Molkenmarkt.

Zurück in die Zukunft am Molkenmarkt

Beide gehören zum Ursprung der Hauptstadt. Immerhin sprechen wir von Berlins ältestem Markt, der Ruine einer Klosterkirche, dem mittelalterlichen Jüdenhof und dem im Jahr 1911 fertiggestellten Alten Stadthaus. Ihre Nachbarschaft soll nun ein neues Gesicht bekommen. Wie ansehnlich die ist, darüber dürfen Berliner seit dem 2. November vier Wochen lang entscheiden.

Fast zwanzig Jahre tüftelt die Senatsverwaltung schon an dem Plan für die Bebauung des Gebietes in Mitte. Herausgekommen ist eine Menge Neues auf 150.000 Quadratmetern. In der Grunerstraße am Roten Rathaus soll man bald nicht mehr parken können, die Strecke wird entsprechend dem Bebauungsplan außerdem viel schmaler. Auf den so gewonnenen Flächen sollen Neubauten entstehen – für (Studenten-) Wohnungen und Gewerbe. Mit der neuen Straßenführung und den entsprechenden Bauten sieht es dann wieder ein bisschen aus, wie es früher war: weite Flächen weichen schmalen Straßen und dichter Besiedlung. Ein Gymnasium soll außerdem an die frühere Schultradition in der Klosterstraße erinnern. Ganz neu wäre allerdings eine Tramstrecke auf dem Mühlendamm und der Spandauer Straße, mit der man vom Alex bis zum Potsdamer Platz fahren können soll.

So soll es in der Historischen Mitte bald aussehen. (c)Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

 

Es grünt so grün

Auch schön: Viele Neubaudächer und sogar einige Wände sollen begrünt werden. Außerdem sind an der Littenstraße und im Großen Jüdenhof öffentlich zugängliche Grünflächen eingeplant. Und auch zum Pflanzen neuer Laubbäume verpflichtet der aktuell ausliegende Bebauungsplan.

Der „Bebauungsplan 1-14 Molkenmarkt / Klosterviertel“ liegt noch bis zum 02. Dezember 2015 am Infopoint der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung aus. Den findest du im Erdgeschoss des Dienstgebäudes Am Köllnischen Park 3 in Berlin Mitte. Zugänglich ist er Montag bis Donnerstag von 10:00 bis 18:00 Uhr und am Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr. Weitere Infos findest du auch auf der Homepage zum Bebauungsverfahren. Beteiligen kannst du dich hier.


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Foto Galerie

So mittelalterlich soll Mitte aussehen, Am Köllnischen Park 3, 10179 Berlin

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