Becherhelden

Ein Hoch auf das neue Kaffeebecher-Pfandsystem

Dein Coffe to go landet wohl bald in einem Becher, der gut für die Umwelt ist.
Dein Coffe to go landet wohl bald in einem Becher, der gut für die Umwelt ist. Zur Foto-Galerie
Berliner lieben ihren Coffee to go. Nur schade, dass er so schlecht für die Umwelt ist. Darum kümmert sich jetzt sogar die Berliner Politik um die Einweg-Becher und sorgt für den umweltfreundlichen Koffein-Kick. Wir haben den Mehrweg-Test gemacht.

Meinen Kaffee, den liebe ich. Und an einem kalten Wintermorgen ist so ein heißer Coffee to go genau der richtige Begleiter auf dem Weg zur Arbeit. Nicht ganz so romantisch sind diese Fakten: In Berlin werden pro Jahr 170 Millionen Einwegbecher benutzt. Ganze 460.000 Pappbecher Müll pro Tag fabrizieren wir Hauptstädter. Laut der Stiftung Naturschutz Berlin macht das 2.400 Tonnen Müll. Kann ich bei solchen Zahlen meinen Kaffee einfach so weiterbechern? Nicht wirklich.

Eine Alternative bietet das Projekt Becherheld, das schon im September 2015 von der Deutschen Umwelthilfe ins Leben gerufen wurde. Sie animiert Kaffeetrinker dazu, ihr schwarzes Gold unterwegs aus Mehrwegbechern zu schlürfen. Deshalb bewirbt die Kampagne auch ein sogenanntes Mehrwegbecher-Poolsystem: Berliner Cafés stellen in all ihren Filialen gegen einen kleinen Pfand die gleichen Mehrwegbecher zur Verfügung. Das Ziel: die Thermobecher werden möglichst häufig zurückgegeben und wiederverwendet, ähnlich wie bei Pfandflaschen.

Jetzt kümmert sich auch die Politik um Pfand-Kaffeebecher

Ganz neu: Berliner Abgeordnete sind auch dafür, dass die Becherhelden ihr Mehrwegsystem in Berlin einführen. Außerdem soll es 20 Cent Rabatt für umweltfreundliche Kaffeetrinker geben. Nach der Berliner Landesregierung müssen jetzt nur noch der Fachausschuss für Umwelt und das Berliner Abgeordnetenhaus das Mehrwegsystem diskutieren und verabschieden. Wenn alles gut geht, werden wir also bald alle Becherhelden.

So sehen die Mehrweg-Becher to go von den Becherhelden aus. ©Bachmann/DUH

Ein kleines Manko gibt es allerdings. Die meisten Coffeeshops bieten noch kein Mehrweg to go an. Viele benennen Platzmangel als Ursache für die zögerliche Umstellung. Andere schieben Hygienegründe vor. So lange kann mein gutes Gewissen aber nicht mehr warten. Also nehme ich von nun an einfach immer meinen privaten Thermobecher mit und bitte höflich-dreist um Auffüllung. In meiner kleinen Prenzlauer Berger Bäckerei hat das heute Morgen schon wunderbar funktioniert. Obwohl auf meinem Thermobecher das Logo einer großen Kaffeehauskette prangt. Umweltfreundlich wach werden geht also auch ohne Anordnung von oben. In diesem Sinne: fröhliches Weiterbechern!

Übrigens: Die Initiative Boodha hat längst Mehrweg-Becher in Berliner Cafés geschleust. Mehr Infos zu der Aktion gibt es in unserem Artikel.

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