Begrünungsprojekt im Brunnenviertel

Gleim-Oase – die schöne Verkehrsinsel

Dunja Berndt und Holger Eckert sind stolz auf die Gleim-Oase, "ihr Baby".
Dunja Berndt und Holger Eckert sind stolz auf die Gleim-Oase, "ihr Baby". Zur Foto-Galerie
Am "Eingangstor" zum Wedding liegt ein kleines grünes Paradies, das die beiden Kiezläufer Dunja Berndt und Holger Eckert nun schon seit fast zwei Jahren hegen und pflegen. Allerdings steht die Zukunft der Gleim-Oase mit der Bebauung und Erweiterung des Mauerparks auf dem Spiel.

Wer aus dem Gleimtunnel Richtung Wedding fährt, wird mit den orangefarbenen Lettern „Willkommen im Brunnenviertel“ begrüßt. So empfängt die Gleim-Oase Besucher wie Bewohner des Kiezes. Sie ist ein Kleinod, ein grünes Paradies mit vielen Blumen, Wildkräutern, Bäumchen und Pflanzen, mit Bänken dazwischen, die zum Verweilen und kurzen Innehalten inmitten des Großstadttrubels einladen. Dass die Gleim-Oase heute in derartiger Pracht erstrahlen kann, ist den beiden Kiezläufern Dunja Berndt und Holger Eckert zu verdanken.

Vor rund zwei Jahren wurden sie vom Grünflächenamt gefragt, ob sie sich um das Fleckchen Erde am Gleimtunnel kümmern möchten. „Anfangs war hier alles verrottet und zugewuchert“, erinnert sich Holger Eckert. „Da war viel zu tun, wir mussten viel säubern, jäten, Wegeschäden entfernen und so weiter. Wir waren auf Pflanzenspenden der Bürger angewiesen, haben uns aber trotz der dürftigen finanziellen Mittel überlegt: ‚Wir wollen weitermachen!'“ Der tatsächliche Ursprung der Gleim-Oase liegt allerdings viel weiter in der Vergangenheit: Anfang der 80er Jahre hat das Berliner Architektenpaar Carlini das Projekt gestartet. Übrig geblieben sind aus der Zeit noch hübsche Rankhilfen, die meisten in Form von Vögeln.

Die Anwohner sollen sich einbringen

Die Gleim-Oase dient heute als Chill-Out-Area während der Gleimtunnel-Party, Ort zum Kaffeetrinken, Brunchen oder auch mal als Veranstaltungsort für eine Lesung. Vor allem das Hochbeet war der „Knaller des Sommers“: Die vielen bunten Blumen und Pflanzen und dazu verschiedene Hummeln, Bienen und Käfer – da konnte Mutter Natur richtig erlebt werden. „Das wurde auch eifrig von zahlreichen Touristen fotografiert“, so Berndt stolz. Das Konzept: Alle sollen mitmachen und Spaß an diesem Garten haben. Jeder Anwohner kann sich hier bedienen und Sämereien nehmen. Aber wenn er sich eine Pflanze nimmt, wäre es natürlich schön, wenn er dafür eine andere einsetzt. So selbstverständlich, wie das klingt, ist es offenbar nicht. Im ersten Jahr habe es sehr viel Vandalismus gegeben. „Pflanzen werden häufiger mal geklaut, aber auch zum Beispiel Blätter von der Rhizinuspflanze“, erzählt die Kiezläuferin. „Weil deren Blätter aussehen wie Cannabispflanzen.“

Bleibt zu hoffen, dass dieses Begrünungsobjekt, das vom Quartiersmanagement Brunnenviertel sowie vom Grünflächenamt unterstützt wird, nicht in naher Zukunft der Erweiterung des Mauerparks zum Opfer fällt. Denn in Planung ist eine Zubringerstraße vor den denkmalgeschützten Gleimtunnel und die würde die komplette Oase einfach unter sich begraben.

Wer Interesse hat, sich an dem Begrünungsprojekt als Pflanzpate oder in irgendeiner anderen Art zu beteiligen, kann sich an Dunja Berndt wenden: DBerndt@gmx.net.

Gleim-Oase, Gleimstraße, gleich hinter dem Gleimtunnel in Richtung Wedding, 13355 Berlin

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Foto Galerie

Gleim-Oase – die schöne Verkehrsinsel, Gleimstraße 63-64, 13355 Berlin

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