Möglicherweise ist der 59-jährige Jochen S., Besitzer des „First Club Berlin“ in der Lietzenburger Straße, Opfer eines Raubmordes geworden. „Diese Möglichkeit besteht“, hieß es bei der Polizei, da offenbar Wertsachen aus der Wohnung von Jochen S. in der Pfalzburger Straße fehlen. Seine Putzfrau hatte ihn am Dienstag gegen 10 Uhr entdeckt: Sie sah einen grausam zugerichteten Toten in der Wohnung im dritten Stock des Hauses Pfalzburger Straße 10. Eine Spur zu dem Täter oder den Tätern gibt es laut Polizei noch nicht. Auch am Mittwochvormittag ist die Spurensicherung noch am Tatort beschäftigt.
Im selben Haus, in dem Jochen S. wohnte, befindet sich auch die Schneiderei von Elio Antonucci.
Er ist seit 30 Jahren mit dem Disko-Besitzer befreundet gewesen. Dass die Polizei einen Raubmord nicht ausschließt, wundert den Schneider nicht. „Jochen war sehr vermögend“, sagt Antonucci. Zudem habe es in der Gegend zuletzt mehrere Wohnungseinbrüche gegeben. Antonucci ist noch immer mitgenommen von dem, was am Dienstag geschah: Die Putzfrau sei schreiend aus der Wohnung von Jochen S. gelaufen und berichtete, dass dieser tot in der Badewanne gelegen habe. „Sie sagte, es sei alles voller Blut gewesen und war völlig geschockt“.
Beileidsbekundungen auf der Facebook-Seite
In dem Nachtklub First Club Berlin an der Lietzenburger Straße in Charlottenburg-Wilmersdorf sind auch viele Prominente zu Gast. Aber auf der Facebook-Seite gibt der Klub den Tod von Jochen S. bekannt – und dass der First Club Berlin am 6. März angesichts der Tat und in Gedenken geschlossen bleiben werde. Dienstagnacht bekundeten bereits Bekannte und Freunde von Jochen S. ihr Beileid. Ein Facebook-Freund berichtet, dass er „zeitgleich mit der Polizei und der Gerichtsmedizin zusammengestossen“ sei und die Bestätigung bekam. „Ich denke im Moment an nichts anderes. Wir alle haben einen Freund verloren. RIP Jochen“, schreibt der Mann. S. stammt offenbar gebürtig aus Fulda, er lebte lange in den USA. Auf der Klubseite steht, er hatte von dort den Ruinen-Klubstyle mit nach Deutschland gebracht. Die Diskothek war dann aber später umgestaltet worden.
In der Nacht zu Mittwoch häuften sich die Einträge und Kommentare auf der Facebook-Seite des First Club Berlin: „Unfassbar“, „Beileid“, „Schock“. Auch vor dem Club in der Lietzenburger Straße haben Freunde und Bekannte Blumen und Trauerkerzen abgelegt. Auf einem Zettel stehen Grüße an den Verstorbenen und Trauerbekundungen: „Du warst immer da für uns: in guten und in schlechten Zeiten, RIP Jochen“.