Das Sanierungsgebiet Teutoburger Platz ist seit Anfang 2013 aufgehoben. 18 Jahre wurde das Areal rund um die Kastanienallee aufgehübscht und schön gemacht – viele sprechen auch von schickimickisiert. So auch die Oderberger Straße, die es aber – im Gegensatz zur Kollwitzstraße – doch geschafft hat, ihren urbanen Flair beizubehalten. Gerade im Sommer, wenn alle vor den Gründerzeitbauten auf dem breiten Gehweg bis spät in die Nacht essend, trinkend und quatschend draußen sitzen, hat die Oderberger Charisma. Durch die vielen Mauerpark-Touristen geht es oft ganz schön trubelig zu, was den Gastronomen und den Shop-Inhabern aber sicher nicht schadet.
Zur Geschichte
Für alle, die es nicht wissen: Die Straße startet an der Kreuzung Schönhauser Allee, Choriner Straße , Sredzkistraße, kreuzt die Kastanienallee und endet an der Kreuzung Eberswalder, Schwedter, Bernauer Straße. Warum sie so heißt, wie sie heißt? Namensgeber ist die nordöstlich von Berlin gelegene Stadt Oderberg; auch etliche andere Straßen der Gegend tragen Namen als Hommage an Städte im Barnim oder der Uckermark (Chorin, Bernau, Eberswalde, Schwedt u.a.).
Während der Teilung Berlins lag die Oderberger im Grenzgebiet zu West-Berlin. Sie war genauso wie die Eberswalder Straße eine Sackgasse. Als in den 80ern hier eine Plattenbausiedlung in Planung war, wehrten sich die Anwohner vehement. Um 1985 wurden mehrere zusammenhängende Hofgrundstücke als Kieztreff Hirschhof genutzt – heute spielen hier Kinder.
Ein wichtiges „Oderberger-Kleinod“, das gerade saniert wird, ist das historische Stadtbad auf dem etwas weniger trubeligen Teil östlich der Kastanienallee. Hier soll ab 2015 wieder geschwommen werden. Und auch die älteste noch in Betrieb befindliche Feuerwache Deutschlands ist auf der Oderberger, allerdings im westlichen Abschnitt, zu finden.
„Da das im Grunde mein Kiez ist, war dieser Straßenbummel längst überfällig. Aber so läuft das ja immer mit den naheliegendsten Dingen … Auf der Oderberger bin ich nur, wenn ich essen gehen mag, z.B. beim Inder Naan, bei Vietnam Village oder für eine Pizza bei Il Giradischi. Gerade am Wochenende meide ich die Straße eher, einfach zu voll!“