Haarentfernung mit warmem Wachs ist in Deutschland längst noch nicht so populär wie in Ihrem Heimatland Brasilien, Frau Hoffjann. Fühlen Sie sich mit Ihrem Studio „Bella Brasil“ manchmal wie eine Missionarin?
S.H.: „Vielleicht ein bisschen, aber ich bin ja nicht allein. Das Bedürfnis, den Körper ganz oder an bestimmten Stellen zu enthaaren, wächst in allen Alters- und Gesellschaftsgruppen. In Brasilien fördern schönes Wetter und die Tanga-Mode das Zeigen von nackter und möglichst stoppelfreier Haut. Hier wollen die Kunden das „Waxing“ eher für das eigene Körpergefühl, für verführerische Haut und das eigene Wohlbefinden.“
Aber wäre denn beispielsweise eine Rasur nicht viel schmerzfreier?
S.H.: „Unsere brasilianischen „Depiladoras“ sind ausgebildete „Waxing“-Profis und arbeiten nach der originalen brasilianischen Methode der nahezu schmerzfreien Haarentfernung. Dadurch, dass die Haare samt Haarwurzel entfernt werden, ist der Effekt sehr lang anhaltend. Das Haarwachstum
verlangsamt sich, die Haut bleibt länger glatt als bei einer Rasur. Und die nachwachsenden Haare sind dünner, unauffälliger und weicher. Folgeanwendungen sind also noch weniger schmerzhaft.“
Das klassische „Brasilianische Wachsen“ bezeichnet die komplette Haarentfernung im Intimbereich. Ist das auch in Ihrem Studio besonders gefragt?
S.H.: „Für diese Körperregion ist das Wachsen eigentlich die einzige brauchbare Methode. Wir enthaaren selbstverständlich auch Achseln, Beine oder das Gesicht, bei Männern häufig auch die Brust. Aber der Intimbereich wird am meisten nachgefragt. Viele beginnen beispielsweise damit, wenn dort erste graue Haare auftauchen.“
Wie funktioniert denn das „Brazilian Waxing“ eigentlich?
S.H.: „Wir verwenden ein Spezialwachs aus Brasilien, denn gutes Wachs ist hier gar nicht leicht zu bekommen. Das warme, dickflüssige Wachs wird mit einem Holzspachtel aufgetragen und dann gegen die Haarwuchsrichtung abgezogen. Ohne Stoffstreifen oder andere Hilfsmittel. Auf unserer Homepage gibt es einen Film, der die Methode zeigt.“
Bei „Bella Brasil“ geht es aber nicht ausschließlich um die Entfernung lästiger Härchen, oder?
S.H.: „Das stimmt. Wie bieten auch Maniküre und Pediküre, selbstverständlich nach brasilianischen Standards. Das geht – wie auch das „Waxing“ – schnell mal zwischendurch in der Mittagspause. Bei uns kann man einfach vorbeikommen, wenn es gerade passt. Und neuerdings kümmert sich in unseren Räumen hier am Hackeschen Markt auch ein Friseur um die Haare, die auf jeden Fall bleiben sollen – die auf dem Kopf!“