Alt-Schmargendorf - Mit ihrer schönen Einrichtung und einer interessanten Geschichte steht die Dorfkirche einsam und versteckt am Straßenrand und wartet darauf, entdeckt zu werden.
Die Evangelische Dorfkirche in Alt-Schmargendorf ist wirklich eine besonderes Sehenswürdigkeit des Bezirks Wilmersdorf. Mit ihren typischen rot-verziegelten Mauersteinen und den großen Türmen steht sie versteckt am Rand einer kleinen Straße. Eifrige Fußgänger und rasende Autos passieren sie meist unachtsam. Das Geheimnisvolle der Kirche wird auch hervorgerufen durch den Umstand, dass man nur selten Besucher hinein- und hinausgehen sehen kann.
Eine Karte zeigt den weg um die Gemeinde an (c) Cox
Natürlich, wie bei jeder anderen Kirche, hat diese auch ihren eigenen Gottesdienst, welcher meistens während der Woche stattfindet und viele wichtige Aspekte des evangelischen Glaubens weitergibt. Die Kirche ist mit ihren vielen Veranstaltungen besonders kinderfreundlich, nebenan ist auch noch ein kleiner Kindergarten. Außerdem empfängt man jeden Besucher offen, freundlich und hilfsbereit. Dies bedeutet aber nicht, dass jede Person an den Veranstaltungen teilnehmen kann. Denn leider ist die Dorfkirche nicht nur besonders alt, sondern mit einer Grundfläche von genau 66 Quadratmetern auch die kleinste Kirche im gesamten Bezirk; es gibt gerade mal Platz, um rund 80 Personen hineinzuquetschen.
Keiner weiß, wann die Kirche gebaut wurde
So genau weiß man nicht, wann die Kirche ungefähr gebaut wurde … Viele schätzen vom Aussehen und Stil her, dass sie etwa am Ende des 13.Jahrhunderts errichtet wurde. Doch fand kein Mensch jemals einen genauen Bauplan, der das belegen könnte. Trotzdem ist die Kirche wirklich eine der Interessantesten und sehenswürdigsten Kirchen in Berlin – sie war sogar ab 1929 die einzige Kirche in ganz Schmargendorf!
Obwohl das Jahr ihrer Entstehung ein mysteriöses Geheimnis ist und bleibt, ist es trotzdem möglich, etwas Information über die kleine Dorfkirche zu bekommen. Besonders im Innenraum. Die Daten der früheren Gutsbesitzer, Familie „von Wilmersdorff“, sind in der Alt-Schmargendorf Kirchengemeinde anscheinend besonders wichtig und auf einem Marmorstein eingraviert. Namen, Geburts- und Todesdaten sind hier verzeichnet. Auch wird die ganze Geschichte der Dorfkirche draußen auf einem kleinen Plakat dargestellt – damit auch alle, die vorbeilaufen, ein bisschen über die Kirche lernen.
„Ich habe gerade als Schülerpraktikantin bei QIEZ angefangen. Normalerweise gehe ich nach der Schule immer an der alten Dorfkirche vorbei. Drinnen war ich bisher allerdings noch nicht. Jetzt kenne ich meinen Kiez schon wieder ein Stückchen besser.“