Jeder hauptstädtische Bier-Liebhaber war schon einmal in der Berlin Beer Academy für ein Seminar oder eine Verköstigung. Von 2013 an leitete die bekannte Bier-Sommelière Sylvia Kopp die Kurse: Sie gilt als Pionierin auf ihrem Gebiet, widmete sich dann aber anderen Aufgaben und ist heute nicht mehr Teil der Academy. Olav Strawe übernahm als alleiniger Inhaber die Geschäfte und einmal die Woche organisiert er die Seminare. An den restlichen Tagen hatte die Berlin Beer Academy bisher zu – bisher. Seit Anfang Februar öffnet die Location als Craft Beer Shop jeden Tag außer sonntags ihre Pforten. Hinter dem Tresen wird man dabei seltener Inhaber Olav Strawe antreffen, als viel eher Hendrik Sell.
Berlin Beer Academy: „Die Location hat so viel zu bieten“
Hendrik ist nämlich der Neue in der Berlin Beer Academy und eigentlich mit seiner Vertriebs- und Marketingfirma für handwerklich gebrautes Bier namens Craft-à-Porter selbstständig. Doch nun bietet er seine feinen Biere auch in der Berlin Beer Academy – mitsamt kostenfreier Beratung – an. Der Grund: „Die Location hat so viel zu bieten, doch das Potential von den Räumlichkeiten ist noch nicht ausgeschöpft“, erklären die beiden Unternehmer. „Das gehen wir jetzt an.“
Die neuen Events in der Berlin Beer Academy
Dabei geht es den beiden vor allem um ein konzeptionelles Dreiergespann: Die beliebten Seminare, die über Voranmeldung gebucht werden, bleiben natürlich ein wichtiger Bestandteil der Berlin Beer Academy. Zusätzlich kann aber jeder, der Lust hat, hier seinen privaten Craft-Beer-Bestand auffüllen. Zu guter Letzt ist ein wichtiger Teil die Event-Sparte. Sell ist hervorragend verknüpft mit der deutschen und internationalen Brauer-Szene und lädt immer wieder die Macher hinter einer Biersorte in die Berlin Beer Academy. Dann haben Interessierte die Möglichkeit, im ungezwungenen Rahmen die Biere der jeweiligen Brauereien vergünstigt auszuprobieren und mit den Brauern höchstpersönlich ins Gespräch zu kommen. Spontan und gänzlich ohne Voranmeldung.
Auch kulinarische Events, beispielsweise in Kooperation mit Street Food-Trucks oder der Markthalle Neun., sind angedacht. Regelmäßig werden zudem am Wochenende Vorglüh-Events für Freunde von Freunden angeboten. Hier kann dann – anders als bei den Seminaren – jeder jeden mitnehmen, sich am Kühlschrank bedienen, anschreiben lassen und erst am Ende bezahlen. Stühle können gerückt werden, jeder kommt miteinander ins Gespräch, eine Bedienung gibt es nicht und Knabbereien gibt es obendrein – quasi wie bei einer privaten Party, völlig stressfrei und locker – nur ohne Aufräumen.
Peu à peu zum Wohnzimmer in Mitte
Entsprechend des neuen Konzepts unterliegt die Berlin Beer Academy derzeit auch einem optischen Wandel – auch wenn dieser Prozess noch nicht ganz am Ende ist. Peu à peu soll die Seminar-Atmosphäre einer gemütlichen Wohnzimmer-Stimmung weichen, sodass die Gäste bestenfalls noch länger auf ein Bierchen in geselliger Runde bleiben. „Denn darum geht es bei Craft Beer: Um Gesellschaft„, so Hendrik – der im Übrigen stets für eine fachliche Plauderei offen ist. Allein deswegen lohnt es sich bei den Jungs in der Claire-Waldoff-Straße 4 einmal vorbeizuschauen. Denn die Begeisterung, die Olav und Hendrik antreibt, steckt an.