1. Der Style
Wer in Kreuzberg wohnt, hat es modetechnisch nicht leicht: Das Outfit muss bestimmten Hipster-Standards entsprechen, darf jedoch nicht so aussehen, als sei die Kombination der Kleidung ein großer Aufwand gewesen. Typisch für Kreuzberger und vom Geschlecht unabhängig ist die extrem enge Skinny-Jeans und die dazu passenden bunten Sneaker. Der Hang zur äußerlichen Individualität ist groß, endet jedoch trotzdem im typischen Kreuzberger Einheits-Style.
2. Was Kreatives machen
Wer in Kreuzberg wohnt, macht zwangsläufig was mit Medien. Oder was mit Mode. Auch in einer mysteriösen Agentur zu arbeiten, ist keine Seltenheit.
3. Linksalternativ sein
Am 1. Mai werden Steine auf Polizisten geworfen, man ist sowieso grundsätzlich immer gegen jegliche Art von Politik und lebt in alternativen Lebensmodellen. Auch wenn das bedeutet, sich mit 30 noch eine WG mit neun weiteren Lebensgenossen zu teilen.
4. Kreuzberg über alles
Wer im absoluten In-Stadtteil wohnt, muss diesen natürlich nicht verlassen. Deshalb arbeitet der Kreuzberger am liebsten dort, wo er sowieso schon ist. Und da die Lieblingskneipe auch gleich ums Eck ist, gibt es keinen Grund diesen Bezirk jemals zu verlassen.
5. Soja-Chai-Latte und der Biomarkt
Biomärkte sprießen wie Pilze aus dem Kreuzberger Boden, genauso wie sämtliche Selbstbedienungscafés, in denen es alles Mögliche zu trinken gibt – bloß keinen stinknormalen Kaffee. Wäre ja sonst auch total Charlottenburg.
6. Denglisch
„Awkward“, „nice“ und „sweet“ gehören längst zum alltäglichen Sprachgebrauch des Kreuzbergers. Dabei kann fast schon von Glück gesprochen werden, wenn diese englischen Wörter in die deutsche Sprache eingebaut werden. Denn in den meisten Fällen wurde die Muttersprache bereits verlernt und musste dem Englischen komplett weichen. Ist ja auch viel cooler!
7. Die Admiralbrücke
Die Kreuzberger Bewohner hängen nicht irgendwo ab, sondern selbstverständlich auf coolen Brücken wie der Admiralbrücke oder am Urbanhafen, wo zwar der Kanal entlang fließt, von einer Wiese jedoch nicht mehr viel übriggeblieben ist. Doch darum geht es auch nicht. Denn was zählt, ist sehen und gesehen werden.
8. Das Fahrrad
Da der Stadtteil eigentlich nie verlassen wird, sind die Öffentlichen und Autos obsolet. In Kreuzberg bewegt man sich mit dem Fahrrad fort. Doch nicht mit irgendeinem. Wichtig ist, dass es mindestens genauso stylisch ist wie das eigene Outfit. Und das schafft lediglich ein cooles Rennrad.
9. Ich feiere, also bin ich
Arbeiten kann man auch an drei Tagen in der Woche – denken sich die Kreuzberger und nutzen daher die restlichen Tage, um sich in den angesagtesten Clubs und Bars der Stadt herumzutreiben. Und wer es ausnahmsweise mal gediegen mag, besucht die Vernissage eines angehenden Künstlers.
10. Die innere Ruhe finden
Fußball, Boxen oder Handball? Aggressive Sportarten gehen in Kreuzberg überhaupt nicht. Wer sich hier austoben möchte, geht höchstens zum Bikram Yoga oder Power Pilates. Alle anderen Bewohner meditieren und versuchen dabei die Ruhe der inneren Mitte zu finden.