Mobilität

So kommst du in Berlin nachhaltiger von A nach B

Berliner Skyline mit Tiergarten
So groß und divers wie Berlin ist auch das Angebot an Fortbewegungsmöglichkeiten.
892 Quadratkilometer ist Berlin groß. Über diese Fläche wollen Einwohner und Besucher erstmal bewegt werden. Ob Alteingesessen, Neuberliner oder Touri: Mit dieser Liste weißt du ab sofort, auf welchen Wegen du zur Arbeit, ins Berghain oder zum See kommst - und zwar ohne dich einfach ins eigene Auto zu hocken!

Auf zwei Rädern

eScooter (überwiegend innerhalb des S-Bahnrings)

Für die Kurzstrecke vom Bus nach Hause, schnell zur Bahn oder einfach aus Spaß an der Freude, dafür sind die neuen eScooter gedacht. Nach langen Diskussionen sind sie seit Juni auch in Berlin erlaubt. Einen Führerschein brauchst du dafür zwar nicht, wie man sich angemessen im Straßenverkehr verhält, solltest du aber bitte schon wissen. Ein Helm muss nicht zwingend getragen werden, wird aber empfohlen. Das größte Geschäftsgebiet hat aktuell der Anbieter Lime. Die Circ eScooter haben eine fest installierte Handy-und Flaschenhalterung. Die Kosten sind aktuell mit 1 Euro für das Freischalten und 0,15 Euro pro Minute bei allen Anbietern identisch. Für kurze Strecken eine optimale Fortbewegungsmöglichkeit.

Mietfahrräder (überwiegend Berliner S-Bahnring)

Für den schmalen Geldbeutel und alle die sich gerne aus eigener Kraft fortbewegen, ist ein Miet-Fahrrad ideal. Außerdem ist radeln von allen Varianten die umweltfreundlichste. Auch hier kann sich die Berliner Auswahl sehen lassen. Unter den 15.000 Stück sind nicht nur klassische Draht- sondern auch ein paar Elektro-Esel dabei. Zu finden sind die Räder von Lidl, Lime- oder Mobike vor allem rund um den Berliner S-Bahn-Ring. Mit Anbietern wie nextbike kannst du sogar bis nach Potsdam fahren. Einmal die App installiert, geht das Mieten ruckzuck. Im Idealfall hast du deinen eigenen Fahrradhelm dabei, denn die gibt es leider nicht dazu.

E-Roller (innerhalb des S-Bahnrings)

Bei warmen Temperaturen die stickige Bahn meiden, schnell mal am Berliner Stadtverkehr vorbeischlängeln und die lästige Parkplatzsuche meiden: die Vorteile von E-Rollern (auch E-Scooter genannt, aber eben nicht zu verwechseln mit den eScootern s.o.). In Berlin teilen sich bisher nur die Anbieter Emmy und Coop mit rund 2400 Rollern den Markt. Zu finden sind sie vor allem im Berliner S-Bahnring. Randbezirke müssen erstmal verzichten. Dank Elektrobetrieb schonen sie die Umwelt und wenn man sich vorab die App installiert hat, geht das Mieten super easy – Helme inklusive. Mieten kannst du bei beiden Anbietern grundsätzlich ganzjährig. Um nicht auf Glatteis durch die Stadt zu schlittern empfiehlt sich allerdings eher die Saison von März bis Oktober.

 

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Auf vier Rädern

Shuttle (überwiegend berlinweit)

Das Blind Date der etwas anderen Art: Anbieter wie Clevershuttle oder BerlKönig setzen auf das Konzept „gemeinsam fahren“. Das heißt, dass auf der von dir gebuchten Fahrt weitere Leute einsteigen. Umwege werden dafür aber nur geringfügig in Kauf genommen. Das heißt, aus einer direkten Strecke von zehn Minuten werden mit dem Shuttle vielleicht 15 Minuten. Also: Hier vorher einen kleinen Zeitpuffer einplanen. Du weißt dafür vorher ganz genau, was dich die Fahrt kosten wird. Die Fahrer werfen dich in den meisten Fällen an zentraleren Orten raus. Weit zu deinem Ziel hast du es von dort aus aber nie. Stressfrei von A nach B kommen und im besten Fall nicht nur mit dem Fahrer, sondern auch mit dazugestiegenen Gästen nett quatschen. So Berlin! Im übrigen kannst du beim BerlKönig auch als Rollstuhlfahrer*in problemlos mitfahren. Dafür gibt es ein fettes Plus!

Taxi (berlinweit)

Rund 7500 Taxis sind auf den Berliner Straßen unterwegs. Hast du sie früher nur per Handzeichen oder über einen Taxistand erwischt, sind sie heute zusätzlich via App bestellbar. Einen Klick entfernt kannst du auswählen wer dein Fahrer sein soll und mittlerweile sogar vergünstigte Fahrten buchen, wenn du angibst, dass Leute dazu steigen dürfen. Die Funktion ist der noch jungen Berliner Shuttle-Kultur zu verdanken. Denn wie Amerika mit Uber, hat auch Berlin das Problem des Taxisterbens. Wenn dir also wichtig ist, dass das Berliner Stadtbild seine gelben Chauffeure behält, wechsel doch einfach ab und zu zwischen Shuttle und der klassischen Variante – auch wenn es etwas teurer ist.

Carsharing (überwiegend berlinweit)

Sharing is CAR-ing. Dieses Motto trifft vor allem auf Berlin zu. Als Carsharing-Metropole Europas mit 5300 Autos ohne feste Mietstation (Freefloating) und weiteren Hunderten, die stationsgebunden sind, haben in Berlin gleich elf Unternehmen ihre Autos in der Stadt verteilt. Das größte Netz haben dabei die kürzlich zusammengeschlossenen Car2go und Drivenow (jetzt ShareNow) mit insgesamt 2600 Fahrzeugen. Ob smarte Stadtflitzer für die Shoppingtour, Cabrio im Sommer oder großes Transporter-Geschütz – du findest alles, was du brauchst. Die meisten Autos sind via App mietbar, ein paar vereinzelte noch ganz klassisch über ein Büro. Mittlerweile gibt es immer mehr Anbieter, die auch längerfristiges Mieten zu günstigen Preisen anbieten (Oply, Miles oder Flinkster). Perfekt für deinen Wochenendausflug.

 

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Privates Carsharing (berlinweit)

Anfang 2019 wurden in Berlin ca. 1,21 Millionen zugelassene PKW gezählt. Im Durchschnitt stehen diese 23 Stunden pro Tag ungenutzt vor der Tür. Hier setzt privates Carsharing an. Denn abgesehen davon, dass ein Auto bei zu geringer Bewegung „kaputt stehen“ kann, hilft privates Carsharing die Umwelt zu schonen. Denn du kannst dir einfach bei Gelegenheit ein Auto passend zu deinen Bedürfnissen von einer Privatperson borgen, statt dir selbst eines anzuschaffen. Konditionen wie Nutzungszeiträume und Preise gibt der Vermieter vorab in der Beschreibung an. Vor deinem nächsten Ostseetrip also einfach mal bei Anbietern wie Drivy oder Getaway vorbeischauen.

Auf Rädern und Schienen

Öffentliche Verkehrsmittel (berlinweit)

Das Nahverkehrnetz in Berlin ist neben dem Auto die meist genutzte Art sich in Berlin fortzubewegen. Die Öffis sind unabdingbar für alle Touristen, Berliner und die, die es werden wollen. Für 7 Euro pro Tageskarte kannst du U-Bahn, Bus, Tram, S-Bahn, Fähre und Regionalbahn nutzen. Ansonsten ist die Umweltkarte, für knapp 64 Euro pro Monat, mit Abstand die günstigste Variante sich tagtäglich durch Berlin zu bewegen. Und auch wenn wir uns über Verspätungen, Zugausfälle oder Streiks nicht immer freuen können, ans Ziel kommt man doch irgendwie.

Aus eigener Kraft

Zu Fuß (berlinweit)

Der BVG-Streik hat gezeigt, dass es geht. In 20 Minuten zu Fuß von Tegel in die Stadt. Aber wieso nur im Ausnahmefall unsere Beine benutzen? Denn egal ob du nun Tourist bist oder hier lebst, zu Fuß gehen ist eine tolle Variante eine Stadt zu erkunden. Sei es der kleine Vintage-Laden in der Seitenstraße, durch den du zufällig gegangen bist oder ein kurzer Stopp in dem süßen Café mit selbstgebackenem Kuchen, das dir erst auf deinem Weg dran vorbei ins Auge fällt. Statt also in den Bus steigen einfach mal von S-Bahnhof nach Hause laufen.

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