Wer jetzt nicht auf den Geschmack kommt, den Potsdamer Platz zu besuchen, ist selber schuld. Denn hier, wo einst ein schnödes Einkaufszentrum für wenig Begeisterung sorgte, steht nun die neue Anlaufstelle für Foodies, Instagrammer*innen, Liebhaber*innen für wirklich gutes Essen, hungrige Berliner*innen und neugierige Tourist*innen. Der Manifesto Market ist tatsächlich ein Statement für beste Kulinarik aus aller Welt. Es ist ein wetterunabhängiger Streetmarket, eine Sammlung internationaler Kochtalente und erfahrende Meister sowie ein geschmackssicheres Ausrufezeichen mitten in der Stadt.
Schon beim Betreten des völlig neugestalteten Food Hubs ist klar, hier werden wir eine schöne Zeit verbringen. Das einzigartige Konzept von Manifesto hat sich bereits in Prag bewährt. Dort wurde es 2018 vom amerikanischen Architekten Martin Barry gegründet, der Manifesto mit Partnerin Hollie Lin führt und erfolgreich umsetzt. Manifesto auch nach Berlin zu bringen, war und ist für die beiden ein Herzensprojekt. Und das spürt man in jedem Detail: Das Design, das die portugiesische Architektin Sara Gomes hier in Berlin geprägt hat, verbindet modernen Style, entspannte Atmosphäre und nachhaltige Aspekte zu einer perfekten Wohlfühleinheit. Auf zwei Etagen und insgesamt 4.400 qm stehen vier Bars und 22 Restaurants mit unterschiedlichsten Länderküchen aus Europa, dem Nahen Osten, Asien und Südamerika für echten Genuss ein. Die meisten sind bereits eröffnet, weitere folgen in den nächsten Tagen. Jedes Restaurant hat sich mit Originalität und Geschmack gegenüber 800 Mitbewerbern durchsetzen können und seinen Platz im Manifesto redlich verdient. Es gibt hier keine Ketten, sondern liebevoll geführte Läden, die mit ihrem Können und sympathischen Betreiber*innen punkten.
Im Manifesto findest du Ableger von Restaurants, die sich in Berlin schon einen Namen erkocht haben wie die syrische TV-Köchin Malakeh Jazmati, die Eisrollen-Pioniere Delabuu oder Apló, die Griechen, die Mitte mit ihrem Gyros, Souvlakis und Bio-Pommes revolutioniert haben. Darüber hinaus darfst du dich auf Neuzugänge freuen wie Alebrijes Cocina Mexicana oder Dirty Dog Barbecue, die in Prag bereits eine große Fangemeinde haben. Die Auswahl am Potsdamer Platz ist nun also enorm: eine Einladung für kulinarische Abenteuer ganz nach deinem Geschmack. Ob du hier mit Freund*innen chillst, mit deinem Date dinierst, mit Kolleg*innen lunchst oder ein Meeting auflockern willst: Manifesto bietet dir den Raum für feinstes Food und leckere Drinks.
Wir schlendern erstmal durch das Erdgeschoss, bewundern die maßgefertigten Möbel, die stilvollen Einrichtungen und die Wandmalereien des Berliner Künstlerkollektivs Old Yellow, bis wir in der ersten Etage unseren Appetit nicht mehr zügeln können und endlich zuschlagen. Hier locken vor allem Spezialitäten aus dem asiatischen Raum. Wir gönnen uns bei Mao Style Hotpot einen Hotpot – also eine Art glücklich machendes, chinesisches Fondue – mit Gemüse, Tofu, Fisch, Fleisch und einer ordentlichen Portion Schärfe. Anschließend gönnen wir uns beim Koreaner WaWa – genau die, die in Schöneberg mit ihrer traditionellen Küche für Geschmackswunder sorgen – ein Bibimbap mit Rind. Herrlich. Obwohl wir unglaublich gern und viel essen, sind auch unsere Mägen begrenzt. So lassen wir schweren Herzens das koreanische Fried Chicken bei Chi Kin, die Veggie-Genüsse bei KIM999 und die indische Kochkunst im Moksa aus, um dann in Enzos Sushi Bar noch die Signature Dishes wie Trüffel-Sushi und flambierten Fisch zu probieren: ein aromatischer Traum. Abschließend gehen wir ins Café Gong Gan, um zu erfahren, was Pat Bing Su für ein überwältigendes Dessert ist. Teste es am besten selbst, denn Worte reichen dafür nicht aus.
Die Idee, eine Lebensmittelmarkthalle zu betreiben, um Menschen abwechslungsreiches Essen und einen inspirierenden Begegnungsort zu bieten, ist Jahrhunderte alt. Manifesto holt diese Idee ins Heute – nicht nur durch den erwähnten Style, sondern auch durch Nachhaltigkeit. Die hohe Qualität der angebotenen Speisen ist hier selbstverständlich, Müll wird auf ein Minimum reduziert, das Porzellangeschirr wird durch ein Mehrwegsystem in allen Restaurants weiterverteilt, ein einheitliches technologisches Ökosystem ist Standard und die Bezahlung erfolgt bargeldlos. Zudem wird die Kultur gefördert und die traditionelle Handwerkskunst gefeiert. Wir werden in jedem Fall bald wieder im Manifesto sein, um die vielen Locations zu besuchen, an denen wir heute vorbeigehen mussten, und den anderen Restaurants, die uns überzeugt haben, die Treue zu halten.