Top-Liste

Top 10: Beliebte Fehler beim Mülltrennen

Mülltonnen mit Graffiti besprüht
Eine für alles: Das war einmal. Heute gehört Müllsortieren zum Alltag.
Ob grün, gelb, blau, braun, schwarz oder orange: Jede Mülltonne hat einen eigenen Sinn und Zweck. Doch es reicht nicht, eine Biotonne von einer Papiertonne zu unterscheiden, man muss auch wissen, was wirklich hinein gehört...

Joghurtbecher ausspülen

Es ist reine Wasserverschwendung, Joghurtbecher oder andere Verpackungen auszuspülen. Der Müll wird nämlich sowieso noch einmal gewaschen, bevor er wiederverwendet werden kann. Das Auskratzen deiner Becher reicht also vollkommen aus, allerdings ist das wiederum ein Muss: Denn halbvolle Becher in der Gelben Tonne und volle Gläser im Altglas stören das Sortiersystem. Die Anlage kann das Material nicht mehr zuordnen und der nützliche Recycling-Stoff wird als Restmüll aussortiert.

Falsche Farbe im Glascontainer

Weiß, Grün und Braun zu erkennen, gelingt den meisten Menschen und so werfen sie ihre Flaschen korrekt in die bereitstehenden Container. Was ist aber, wenn eine Flasche blau oder rot ist? Oder wenn kein Braunglas-Container für dich bereitsteht? Was nicht einwandfrei zuzuordnen ist, kann in den Grünglascontainer geworfen werden. Aber Achtung: bitte in keinen anderen… Das Grünglas verkraftet beim Recycling einen geringen Anteil an Fehlfarben. Auch wenn es in anderen Kommunen bereits neue Sortierverfahren gibt, in Berlin müssen Verschlüsse und Korken vor dem Einwurf noch immer entfernt werden.

Backpapier, Kassenbons und Taschentücher im Altpapier

Bei Backpapier und Kassenbons handelt es sich um beschichtetes Papier, das im Altpapier nicht aufbereitet werden kann. Die Schicht auf dem Backpapier verhindert nicht nur, dass Backwaren kleben bleiben, sondern sie ist auch wasserabweisend und somit entzieht sich das Backpapier dem wasserreichen Recyclingprozess. Kassenzettel enthalten Bisphenol A, besser bekannt als BPA: Der hormonell wirkende Stoff bleibt im recycelten Papier erhalten… Und wenn wir schon bei Gesundheitsschäden sind: Benutzte Taschentücher sind mit Bakterien und Viren belastet, die auch BSR-Mitarbeiter nicht haben wollen. Im Übrigen sind die sehr kleinen Fasern nicht recycelbar, deshalb auch Küchenkrepp – je nach Nutzung – lieber in den Restmüll oder in die Biotonne.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Berliner Stadtreinigung (BSR) (@bsr_berlinerstadtreinigung) am Jul 5, 2018 um 6:19 PDT

Kaputte Trinkgläser im Altglas

Scherben bringen Glück, aber die falschen zerstören das Altglas-System: Trinkgläser haben nämlich einen höheren Schmelzpunkt als das Flaschenglas, das hierzulande als Verpackung für Speisen und Getränke dient. Das Gleiche gilt auch für hiesiges Fensterglas, das ebenfalls im Altglas nichts zu suchen hat. Wenn du aber wie die hauptstädtischen Hipster-Cafés Einmachgläser oder alte Marmeladengläser zum Trinken nutzt, sind die nach dem Bruch im Altglas herzlich willkommen.

Blumenerde und Sand in die Biotonne

Blumenerde in die Biotonne: Klingt doch eigentlich, als würde man der Natur zurückgeben, was der Natur gehört. Aber leider gilt das nur beim eigenen Komposthaufen im Garten. Blumenerde und Sand gehören in Berlin direkt in den eigenen Garten oder – in haushaltsüblichen Mengen – in den Restmüll. Der einfache Grund: Die Bio-Tonnen werden zu schwer. Kleinere Anhaftungen bei Grasballen und Blumenwurzeln sind aber vollkommen ok.

Kompostierbare Tüten im Biomüll

Leider verrotten die kompostierbaren Tüten zu langsam und dürfen deshalb nicht in moderne Bio-Gas-Anlagen. Meist gelangen sie dort auch nicht hin, selbst wenn du sie in die Biotonne geworfen hast, weil der BSR-Mitarbeiter sie vorher schon als falsche Befüllung ablehnt – denn auf den ersten Blick sehen die Tüten aus wie Plastik, war ja schließlich der Sinn der Erfindung von Bio-Plastik. Wer selber im Garten kompostiert, kann die Bio-Tüten gut und gern dort entsorgen.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Plantura (@planturagarden) am Jul 18, 2019 um 8:52 PDT

Teebeutel in den Biomüll

Die BSR sagt zwar, es wäre ok, Teebeutel in den Biomüll zu schmeißen, aber die meisten Teebeutel bestehen nur zu etwa 80 Prozent aus Papierfasern. Um sie reißfester zu machen, wird ihnen hitzebeständiges Polypropylen zugefügt. Vor allem bei schnurlosen Varianten oder Kissen greifen Hersteller auf diesen Kunststoff zurück, der im Biomüll natürlich nichts verloren hat und auch nicht kompostierbar ist.

Pfannen und Töpfe im Restmüll

Grundsätzlich passiert nichts Schlimmes, wenn Pfannen und Töpfe im Restmüll landen, aber es wäre eine pure Verschwendung. Altmetall ist ein wichtiger Rohstoff und gehört deshalb in die Wertstofftonne, die in Berlin gelb oder orange sein kann. Wer jede Menge Altmetall hat, kann das natürlich auch immer zu den Recyclingshöfen bringen. Auch Schrauben, Besteck und Gießkannen werden dort freudig angenommen.

Elektrokleingeräte im Restmüll

Dass man Kühlschränke nicht in den Restmüll schmeißt, ist vielen klar. Aber auch ein Föhn, ein Rasierer, ein Toaster oder das alte Handy gehören nicht in den Restmüll. Egal wie klein die Geräte sind, erstens enthalten sie Rohstoffe, die recycelt werden können, und zweiten finden sich darin eventuell Schadstoffe, die nicht ins Grundwasser gelangen sollten. Die BSR nimmt alle ausgedienten Geräte zurück, auch größere Auslaufmodelle wie Fernseher oder Geschirrspüler.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Sascha Wiedemann (@hbyfgf.sascha.wiedemann) am Jul 24, 2019 um 9:55 PDT

Kunststoffbehälter gestapelt in der gelben Tonne

Natürlich ist es platzsparend, die alten Joghurtbecher im Müll ineinander zu stapeln, aber für die Müllsortierung ist es fatal. Die Maschinen können die gestapelten Kunststoffverpackungen nicht sortieren. Nur wenn sie lose eingeworfen werden, können die unterschiedlichen Kunststoffe in der Sortieranlage erkannt und eingeordnet werden.

Weitere Artikel zum Thema

Wohnen + Leben
… und die Kantstraße kann doch was!
Die grundehrliche Kantstraße wird oft als hässliche Stiefschwester des strahlenden Kudamms verkannt. Das ist unfair, […]
Mode | Shopping + Mode
Top 10: Nachhaltige Mode in Berlin
Immer mehr Berliner Labels setzen auf Nachhaltigkeit – natürlich mit dem hauptstädtischen Coolness-Faktor. Ob Kinderbekleidung, […]