Jeder zweite Hauptstädter sagt über sich selbst, er sei sehr lebensfroh. Das ist das Umfrage-Ergebnis des Happiness Instituts (kein Witz). Damit liegt Berlin nicht nur im nationalen Vergleich vorne, sondern auch im internationalen Gute-Laune-Ranking. Arm, aber sexy und glücklich also. Warum? Weil…
… die Stadt so viele Gesichter hat!
Food-Redakteurin Maria: „Als waschechter Wossi habe ich in Berlin schon in den verschiedensten Ecken gewohnt und mag sie alle. Jeder Kiez hat seinen Reiz. Ob es das beschauliche Kaulsdorf ist, aus dem ich komme, das alte Westberlin in Schöneberg und Wilmersdorf, in dem ich aufgewachsen bin. Oder das hippe Mitte und Kreuzberg, in das es mich schließlich verschlagen hat. Berlin ist längst nicht gleich Berlin. Hier sagt keiner: ‚Wir treffen uns in der Stadt.‘ Das historisch bedingt Zerpflückte, was Zugezogene manchmal nervt bis überfordert, ist das, was ich an meiner Heimatstadt liebe. Genauso wie meinen Späti, in dem ich an sieben Tagen in der Woche kaltes Bier und Butter bekomme, den Landwehrkanal für‘s fast-wie-am-Meer-Gefühl, wenn die Sonne untergeht und die vielen großartigen Restaurants im Graefekiez, die nicht die Welt kosten, mich aber satt und unglaublich glücklich machen.“
… die Stadt so schön grün ist!
Hunde-Expertin Evi: „Ich wohne nur fünf Minuten Fußweg vom Kudamm entfernt und liebe meine gelegentlichen Ausflüge in die City West zum Shoppen, Ausgehen, lecker Essen. Aber was mich an Berlin ganz besonders verzaubert, das sind die vielen grünen Erholungsorte, die mich als ehemaliges Landei stets magisch anziehen. Mit Redaktionshund Dando bin ich jeden Tag im Grunewald unterwegs, dem Waldgebiet des Jahres 2015, in dem man die Stadt schon nach wenigen Metern komplett ausblenden kann. Hier wandert man ohne Probleme stundenlang ohne Menschenkontakt umher, sichtet Pilze, Rehe und schattige Lieblingsplätze. Doch nicht nur in den Berliner Forsten fühle ich mich wohl. Auch versteckte Idyllen wie der Lehnepark mit der urigen Dorfkirche Tempelhof und der Stadtpark Steglitz oder bekanntere Grünflächen wie der Große Tiergarten, der Flughafen Tempelhof oder der Britzer Garten sorgen dafür, dass Berlin auch naturverbundene Menschen rundum glücklich macht.“
… hier so viel los ist!
Kultur-Redakteurin Sophie: „In Berlin wird es nie langweilig. Ob ein Konzert in der Philharmonie, ein Besuch im Freiluftkino, die Vernissage einer neuen Kunstausstellung oder eine Lesung in einem von Berlins zahlreichen Theatern – in kaum einer anderen deutschen Stadt wird so viel musiziert, vorgeführt, kuratiert und geschauspielert. Und das muss nicht einmal viel kosten! Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Im Sommer bietet das Jüdische Museum ganz umsonst Jazzkonzerte im Museumsgarten an. In der American Academy am Wannsee kann man in gehobenen Villenambiente ganzjährig interessanten Fachvorträgen aus allen Wissenschaftsrichtungen lauschen und das alljährlich stattfindende All Nations Festival gibt Einblick in die Botschaften und Kulturinstitute anderer Länder. Da weiß ich manchmal gar nicht, welches Event ich am Wochenende auslassen soll. Aber bevor das Ganze in Freizeitstress ausartet, gibt es glücklicherweise ja auch noch genug Wellness-Oasen in und um die Hauptstadt herum.“
… es eine Autobahn nach Potsdam gibt!
Wohnen und Leben-Redakteur Nikolaus: „Natürlich mag auch ich unser Berlin – besonders seine vielen noch weniger bekannten Ecken, sei es die Alte Börse in Marzahn oder das Haus am Waldsee in Zehlendorf. Doch es muss auch ein Leben jenseits der Großstadt geben und da hat Brandenburg tatsächlich viel zu bieten. Die ‚Nachbarhauptstadt‘ Potsdam ist für manche ein großes Museum; sie ist aber auch ein sehr lebenswerter Ort – was sich nicht nur an den Immobilienpreisen zeigt. Im Rest von Brandenburg gibt es glücklicherweise noch Platz für jeden und vor allem zum Entspannen und die Natur genießen. Ich denke da an die herrlichen, sauberen Badeseen oder Gegenden wie das Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin in der Uckermark.“
Qiez-Praktikantin Lisa: „Das Zitat von Assiel Mahmoud: ‚Man ist nicht arm, wenn man kein Geld hat. Arm ist man, wenn man denkt es sei davon abhängig‘, trifft ganz genau auf die Denkweise der Berliner zu. In unserer bunten Hauptstadt gibt es viele Möglichkeiten auch mit einem geringen Budget Kultur zu erleben. Ständig gibt es neue Aktionen, viele Kinos sind günstig und immer mal wieder kostenlos. Auch einige Clubs und Museen verlangen keinen Eintritt. Günstig und gut shoppen lässt es sich in den vielen Second Hand Läden und Flohmärkten. Zu zweit essen gehen und dabei nur 10 Euro ausgeben? Auch kein Problem. Kaum recherchiert man ein wenig, schon lassen sich auch gratis Yoga und Eiscreme finden. Für Pfennigfuchser wie mich ist diese Stadt perfekt. Berlin ist weniger kommerziell – dafür umso kreativer… und glücklicher.“