Sie war immer da, klein und wach in ihrer Ledermontur, behängt mit Fotoapparaten: „Der Puck von Berlin“ hat der große Friedrich Hollaender sie einst genannt – kaum zu glauben, dass Erika Rabau nun nicht mehr da ist. Die langjährige Berlinale-Fotografin ist am 10. April gestorben, wie das Festival mitteilt. Über 40 Jahre war sie die offizielle Berlinale-Fotografin, zuständig für den Glamour wie für den Blick hinter die Kulissen – sie wurde 2014 dafür mit einer Berlinale-Kamera geehrt..
Vor und hinter der Kamera ein Star
Gründungsdirektor Alfred Bauer war 1972 auf die junge Fotografin aufmerksam geworden und hatte sie umgehend engagiert. Mit ihrem Markenzeichen, dem blauen oder schwarzen Lederoutfit, gehörte sie seitdem zur Berlinale wie der Goldene Bär. Erst in diesem Februar setzte sie krankheitsbedingt erstmals aus.
Neben Ihrer Arbeit mit der Kamera hat sie im Lauf der Jahre in über 30 Filmen mitgewirkt und war immer wieder in kleinen Rollen zu sehen, in Werken von Wenders, Fassbinder, Ulrike Ottinger, Wolf Gremm und Lothar Lambert. Der hat sie 2015 zum letzten Mal vor die Kamera geholt, für seine Kino-Hommage „Erika, mein Superstar oder Filmen bis zum Umfallen“. Rabaus Kommentar: „Ich bin doch kein Star, ich bin ein Mensch.“ Ihr zierliches, flirrendes Wesen, ihr rabaukiges Auftreten, es wird allen Filmfreunden fehlen.