Berliner Baustellen

Hier geht es nicht nach Kreuzberg

Oberbaumbrücke – Ort der alljährlichen Schlacht zwischen Friedrichshain und der abtrünnigen Provinz Kreuzberg (Unterfriedrichshain).
Oberbaumbrücke – Ort der alljährlichen Schlacht zwischen Friedrichshain und der abtrünnigen Provinz Kreuzberg (Unterfriedrichshain).
Die Ferien sind zu Ende. Die Bauarbeiten gehen unermüdlich weiter. Nun kommt eine weitere großflächige Einschränkung durch die teilweise Sperrung der Oberbaumbrücke hinzu. Weitere Projekte werden verschoben oder verlängert und sind vereinzelt fast pünktlich fertig.

Die Berliner sind zurück aus dem Urlaub und sehen: Die Baustellen haben sich vermehrt. Bestehende Behinderungen bleiben erhalten und neue kommen hinzu. Nun wird auch die Oberbaumbrücke, die den Verkehr von Friedrichshain über die Spree nach Kreuzberg leitet, nur einspurig befahrbar sein. Nach Kreuzberg müssen sich Verkehrsteilnehmer voraussichtlich ab Mittwoch für neun Monate eine andere Route suchen. Grund ist ein Regenüberlaufkanal, den die Wasserbetriebe so umbauen wollen, dass er Schmutzwasser davon abhält, durch Regen in die Spree gespült zu werden. Die Sperrung auf der Straße ist nötig, um unten gefahrenfrei bauen zu können.

Im Mai konnte der Bau nicht wie geplant beginnen, da die Verkehrslenkung nicht mit den Umleitungsplänen der Wasserbetriebe konform gehen konnte. Das Problem hätte hauptsächlich den Busverkehr betroffen. Von einigen Wochen stieg die veranschlagte Bauzeit auf einige Monate und wurde als Sommerbaustelle deklariert. Nach einigen Ungewissheiten wurde der heutige Montag als Termin gewählt, wobei die Ampelschaltungen der Alternativstrecken über die Schilling oder Elsenbrücke erst am kommenden Mittwoch angepasst werden, weshalb auch die Baufirma der Wasserbetriebe tatsächlich erst an diesem Tag ihre Arbeit aufnimmt. Motorisierte Berliner sollten frühzeitig der Oberbaumbrücke fernbleiben.

Großbaustellen AVUS und Unter den Linden

Die AVUS ist weiterhin großteilig gesperrt. Ab der kommenden Nacht wird stadteinwärts nur eine Fahrspur zwischen Hüttenweg und Dreieck Funkturm frei sein. Für diesen letzten Bauabschnitt ist eine weitere Änderung des Verkehrsflusses von Nöten. Der Mittelstreifen wird anschließend mit einer Schutzeinrichtung versehen, was sich bis Oktober hinziehen soll. Der einspurige Abschnitt zwischen Spanische Allee und Hüttenweg stadteinwärts wird bis weit in den November hinein den Verkehr einschränken. Zumindest die Sanierungsarbeiten, die bis Ende November 2013 eingeplant waren, kommen wohl schon im Januar 2013 zu ihrem Abschluss.

Die belebten Prachtstraßen Unter den Linden und Friedrichstraße verengten sich bereits während der Schulzeit aufgrund des BVG-Prestige-Projekts U5. 16 Monate kann die südliche Fahrbahn Unter den Linden zwischen Glinkastraße und Charlottenstraße nicht genutzt werden. Von der Universitätsstraße bis zur Schlossbrücke wurde je ein Fahrstreifen blockiert. Auf der Friedrichstraße müssen Autofahrer den Bereich zwischen Behrenstraße und der Kreuzung Unter den Linden meiden. Die Behrenstraße selbst ist Richtung Osten zwischen Glinkastraße und Friedrichstraße dicht.

Der steinige Weg bis zur Fertigstellung

Sogenannte „Sommerbaustellen“ werden teilweise noch zu Adventsbaustellen. Die Senatsverkehrsverwaltung nannte in diesem Zusammenhang die Konrad-Wolf-Straße und den Weißenseer Weg in Lichtenberg sowie die Siemensstraße in Treptow-Köpenick, die noch bis Dezember gesperrt bleiben. Auch auf der Landsberger Allee zwischen Alte Rhinstraße und Pyramidenring in Marzahn dauern die Behinderungen einen Monat länger, bis Anfang September, an.

Noch etwas mehr als eine Woche, bis voraussichtlich 15. August, soll es „massive Einschränkungen“ für Autofahrer am Blumberger Damm und der Köpenicker Straße in Marzahn geben. In nur wenigen Tagen fährt die Tam-Linie M4 mit nur drei Tagen Verspätung wieder wie gewohnt zum Hackeschen Markt. Die Arbeiten an den Gleisen an der Kreuzung Mollstraße/Otto-Braun-Straße waren auch von erheblichen Einschränkungen des PKW-Verkehrs begleitet.

Die Sperrung der Karlshorster Straße von Hauptstraße bis zur Pfarrstraße geht planmäßig auch nach den Ferien in die nächste Runde. Der Fürstenwalder Damm in Köpenick hingegen muss noch auf die Gleisbauarbeiten, die bereits in Angriff genommen werden sollten, bis Ende August warten, so Daniela Augenstein von der Senatsverkehrsverwaltung.

Haken dran

Einige Erfolge haben die Planer durchaus zu verzeichnen. Über den Sommer konnte in Spandau das Projekt an der Seegefelder Straße/Nauener Straße abgeschlossen werden. Außerdem sind die Baustellen an der Osloer Straße/Drontheimer Straße und Müllerstraße/Seestraße in Wedding nun weg. In Charlottenburg freut man sich über die Beendigung der Arbeiten am Kurfürstendamm, Luisenplatz und Rathenauplatz. Auch der Gleinicker Weg in Adlershof ist wieder befahrbar.


Quelle: Der Tagesspiegel

Hier geht es nicht nach Kreuzberg, Oberbaumbrücke, 10243 Berlin

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